Krönender Abschluss

von Redaktion

Die Bad Aiblinger „Saitensprünge“ endeten mit Gitarrentrio von Weltniveau

Bad Aibling – Weltberühmte Gitarristen waren beim krönenden Abschluss des Gitarrenfestivals „Saitensprünge“ im Bad Aiblinger Kursaal erstmals als Trio vereint. Der US-Amerikaner Eliot Fisk lehrt derzeit am Mozarteum in Salzburg, der Kubaner Joaquin Clerch unterrichtet Gitarre an der Musikhochschule in München. Komplettiert wurde das meisterliche Trio mit dem Italiener Aniello Desiderio, den man wegen seiner unglaublichen Spieltechnik auch „Paganini der klassischen Gitarre“ nennt.

Dieses Trio zauberte filigrane Melodienströme, die beim Publikum genussvolles Erschauern hervorriefen. In wechselnder Besetzung als Solisten, als Trio oder im Duett trugen diese Interpreten ein weiteres Mal dazu bei, dass die Bad Aiblinger „Saitensprünge“ immer weiter an Renommee gewinnen. Seien es die „Fuga all’imitatione di Posta“ von Johann Sebastian Bach oder dessen Konzert nach Vivaldi in D-Dur: Atemlos ließen sich die Zuhörer in ein musikalisches Zauberland entführen. Dazu war keine elektronische Verstärkung vonnöten.

Mit Mozarts einziger Sonata in e-Moll bewiesen diese Botschafter der reinen Gitarrenlehre, dass nahezu jede Adaption mit der Gitarre deren Brillanz unterstreicht. Überaus bemerkenswert war, wie jeder der drei großartigen Solisten sich im Trio zugunsten des Stückes zurückzunehmen vermochten.

Joaquin Clerchs Finger waren bei dem Stück „Cachita“ auf dem Griffbrett schneller, als das menschliche Auge folgen kann. Aniello Desiderio präsentierte die „Suite Espaniola“ von Gaspar Sanz nahezu gelangweilt wirkend, indes er den gefüllten Saal mit unglaublichen Wendungen gefangen hielt. Von einem zart klingenden Einstieg steigerte er die Sätze zum furiosen Klangorkan.

Mit seiner Interpretation von „Sevilla“ des Großmeisters Isaac Albeniz, mit dem Pepe Romero in diesem Festival bereits vertraut gemacht hatte, zeigte Eliot Fisk, dass er als Schüler des legendären Andres Segiova keinen Vergleich mit Romero zu scheuen braucht.

Zum brausenden Schlussapplaus führten die Virtuosen mit dem „Trio für Gitarren“ von Paul Hindemith und dem „Entre dos Aguas“ von Paco di Luca, das Joaquin Clerch für drei Gitarren adaptiert hatte.

Es ist erstaunlich, wie das Team der Bad Aiblinger „Saitensprünge“ es immer wieder schafft, alljährlich neue Höhepunkte zu setzen. Glückwünsch!

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