Bad Aibling – Fast wie ein gegenseitiges Anfeuern mutete das Konzert in der Bad Aiblinger St. Georgskirche an, das Kirchenmusiker Konrad Liebscher an der Orgel und als Leiter der Chorgemeinschaft Bad Aibling und des Gesangvereines Ellmosen veranstaltete. Chöre und Orgel jubelten um die Wette zum 25. Dienstjubiläum von Konrad Liebscher, der am Ende des Konzerts ein Präsent von Pfarrer Georg Neumaier erhielt. Acht Jahre war er in Großkarolinenfeld/Tattenhausen und seit 17 Jahren ist er in Bad Aibling tätig.
Der Organist bot zum Anfang die „Fanfare“ von Nicolas Jaques Lemmens, setzte mit der „Festival-Toccata“ von Percy Eastmen Fletcher noch eins drauf und endete mit der wuchtigen und mit markanten Rhythmen versehenen „Toccata“ von Charles Marie Widor. Mit der richtigen Würze und Kraft versehen, überzeugten diese virtuosen Kompositionen sogar auf der nicht unbedingt für Konzerte geschaffenen Orgel.
Die Chorgemeinschaft Bad Aibling spannte an diesem Abend den Bogen von zwei- bis achtstimmigen Werken: das „Credo in unum Deum“ von Mite Balduzzi (von Konrad Liebscher an der kleinen Truhenorgel begleitet) als fast meditatives Glaubensbekenntnis, über das sechsstimmige „Ubi caritas et amor“ von Maurice Durufle bis zum achtstimmigen Satz von Felix Mendelssohn Bartholdy über „Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir“. Mit höchster Konzentration folgten die Sängerinnen und Sänger dem engagierten Dirigat des Kirchenmusikers. Als modernstes Chorstück stieg der Chor mit dem „Jubilate Deo“ des Ungarn Lászò Halmos ein: als Fughette, mit Quartparallelen und langen, tiefen Basstönen forderten sie den gesamten Erdkreis auf, Gott zu loben und zu preisen. Mit John Rutters „Schau auf die Welt“ besang die Chorgemeinschaft die Schönheit der Erde.
Der Gesangverein Ellmosen als reiner Männerchor zeichnet sich durch klare Artikulation und geschmackvolles Pianosingen aus, so beim „Hebe deine Augen auf“ von Mendelssohn Bartholdy. Die Strahlkraft zeigten die Männer beim eindrucksvollen „Gloria in excelsis Deo“ aus einer Messe von Charles Gounod. Aus dieser Messe sangen beide Chöre den für die damalige Zeit üblichen Abschluss – die drei Fürbitten „Domine, salvum fac imperatorem nostrum Napoleonem“.
Die vielen Zuhörer in der fast gefüllten Kirche bedankten sich mit minutenlangem Applaus im Stehen. hoc