Interview mit schauspieler erol sander

„Ich darf endlich lustig sein“

von Redaktion

Schauspieler Erol Sander (49) kennen viele aus dem Fernsehen wie in der Rolle des Kommissars Mehmet Özakin. Am Donnerstag, 4. Januar, kommt er als Kommissar Craddok im Theaterstück zu Agatha Christies Roman „Ein Mord wird angekündigt“ nach Rosenheim.

Sie spielen Theater- und Filmrollen. Was macht den Reiz für Sie bei dem einen und was bei dem anderen aus?

Beim Film ist der große Vorteil, dass man – falls man als Schauspieler einen Fehler gemacht hat – die Szene noch einmal wiederholen kann. Das geht beim Theater nicht. Dafür hat man hier den direkten Kontakt zum Publikum, während man beim Film am Ende nur die Zuschauerzahlen kennt. Das Schöne beim Theaterspielen ist, dass man die Reaktion des Publikums spürt und es emotional sogar noch ein wenig verführen kann.

Sie sind vielen bekannt als Kommissar Mehmet Özakin, der in Istanbul ermittelt. Ist Ihnen die Rolle des Kommissars, die Sie ja jetzt auch in Rosenheim zum Stück von Agatha Christie spielen, auf den Leib geschrieben?

In Istanbul spiele ich einen seriösen Kommissar. Craddock ist im Theaterstück von Agatha Christie ein alt-englischer, pointierter Kommissar, der ziemlich lustig ist. Es ist eben auch eine Komödie. Und das ist für mich persönlich eine Herausforderung: Wir versuchen damit, die Zuschauer zum Lachen zu bringen.

Sie ermitteln ja regelmäßig in Istanbul, sind dort geboren. Welche Verbindung haben Sie nach wie vor zu der türkischen Metropole?

Ich habe die Stadt erst mit dem Publikum zusammen entdeckt. Ich bin in München, in Schwabing, aufgewachsen und habe die Stadt vor der Filmreihe „Mordkommission Istanbul“ nicht so gut gekannt. Meine Heimat ist München, mein Ursprung ist die Türkei. Den werde ich auch nie vergessen, mein Vater und meine Mutter stammen von dort. Zu Hause bin ich aber in München.

Wäre denn der Beruf des Kommissars im wahren Leben etwas für Sie?

Ja – der Beruf ist sehr interessant.

Vielen kennen Sie auch als den romantischen Liebhaber im TV. Spielen Sie diese Rolle lieber?

Ich habe zu Beginn meiner Karriere sehr viele romantische Filme gespielt. Das macht auch sehr viel Spaß. Ich kann nicht sagen, dass ich das eine oder das andere lieber spiele. Ich bin dankbar, dass ich überhaupt spielen darf und dass das, was ich mache, anerkannt wird. Nun genieße ich es, mit dem Theater auf Tour zu gehen. So sieht das Publikum jemanden, den es sonst eher aus dem Fernsehen kennt, auch einmal live auf der Bühne und hat einen direkten Kontakt zu ihm.

Gibt es eine Traumrolle, die Sie noch spielen wollen?

Es gibt so viele Traumrollen, die ich gerne einmal spielen würde. Ich glaube, die schaffe ich in einem Leben nicht. Für mich war es ein großer Wunsch, eine Komödie als Theaterstück zu spielen. Das nächste wäre dann vielleicht auch einmal eine Komödie im Fernsehen. Richtig pointiert. Das macht mir Spaß. Aber ich mag auch tiefe Rollen, die Hintergrund haben.

Zum Theater: Wie der Titel ihres Stückes verrät: Der Mord wird bei Agatha Christie angekündigt. Der Fall klingt skurril. Was macht Ihnen an dem Theaterstück besonders viel Spaß?

Ich darf endlich lustig und muss nicht so ernst sein.

Worauf können sich denn die Rosenheimer Zuschauer freuen?

Die Zuschauer erwartet ein spannender, aber auf jeden Fall auch ein lustiger Abend. Und natürlich gibt es auch ein bisschen was zum Mitdenken. Interview: Susanne Hoffmann

Komödie am 4. Januar im Kuko

Das Theaterbüro Herwegh gastiert mit der Komödie „Ein Fall für Miss Marple – Ein Mord wird angekündigt“nach einem Roman von Agatha Christie am Donnerstag, 4. Januar, um 20 Uhr im Rosenheimer Kultur- und Kongresszentrum. Regie führt der Wasserburger Jörg Herwegh. Karten gibt es im Kuko,Telefon 08031/3659365, sowie im Internet unter www.kuko.de oder bei den Eventim-Vorverkaufsstellen.

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