„Bayrische Seeungeheuer“

von Redaktion

Seeungeheuer verortet man eigentlich in den Tiefen der Meere. Karl-Heinz Hummel hat sich in bayerischen Gewässern auf die Suche nach diesen seltsamen Kreaturen gemacht und wurde tatsächlich fündig. In „Bayrische Seeungeheuer“, erzählt der Autor rund 20 Wassersagen. Karl-Heinz Hummel wurde 1953 in Buchloe geboren und lebt heute in München-Giesing. Bekannt geworden ist der Sozial- und Kulturpädagoge durch seine Kabarett-Beiträge für Rundfunk und Fernsehen sowie diverse Theaterstücke. Die „Bayrischen Seeungeheuer“ sind nach „Bayrische & Tiroler Rauhnachtsagen“ sein zweites von vier geplanten Sagen-Büchern im Münchner Verlag Lago Imago. Trotz handlicher Taschenbuch-Größe ist sein Werk aufwendig gestaltet. Liebevoll und kunstvoll illustriert wurde es von dem Gautinger Designer Bernd Wiedemann.

Den Begriff „Seeungeheuer“ darf man in dem aktuellen Werk von Karl-Heinz Hummel nicht unbedingt wörtlich nehmen. Diese Wesen sind in den bayerischen Gewässern dann doch Mangelware, aber an Sagen mangelt es nicht. Karl-Heinz Hummel hat recherchiert und ist auf viele erstaunliche und mittlerweile in Vergessenheit geratene Geschichten gestoßen. Für sein Buch hat er diese sprachlich überarbeitet. Erzählt wird beispielsweise die Sage der seligen Irmengard vom Chiemsee, die während eines Gewittersturms zwei in Not geratene Fischer vor der bösen Wetterhexe gerettet hat. Andere Geschichten handeln von wilden Flusspiraten und geheimnisvollen Wasserfrauen. Tatsächlich stößt der Leser ein paarmal dann doch auf „echte“ Seeungeheuer wie den Drachen im Staffelsee oder den Riesenwaller im Walchensee, der den ganzen Grund bedecken soll und bis heute besänftigt werden muss, damit er nicht die ganze Region bis nach München hin verwüstet.

Karl-Heinz Hummel, „Bayrische Seeungeheuer“, Verlag Lago Imago,

ISBN 9 783946 098072,

19,80 Euro.

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