Weltreise mit dem Hackbrett

von Redaktion

Rudi Zapf und Freunde spielen schwungvoll auf im „Le Pirate“

Rosenheim – Unter dem Motto „Schwung- und stimmungsvolle Weihnacht“ boten der bayerische Hackbrettvirtuose Rudi Zapf und sein Freundes-Trio ein hochunterhaltsames Programm aus stilleren und temperamentvollen Musikstücken aus aller Welt. Gleich der Beginn erwies sich als „Hacker-Attacke“, die einige Überraschungen in sich barg. Ein Menuett war der melodiöse und schön schmachtende Einstieg, auf den ein rasanter Übergang folgte. Das Programm entwickelte sich in Richtung irischer Tanzboden mit vier Stücken von der „grünen Insel“ in Folge mit dem famos gespielten Hackbrett im Zentrum.

Bei der Gelegenheit erfuhr das begeistert mitgehende Publikum gleich, dass Teufelsgeigerin Sunny Howard mit einem Iren verheiratet ist und Gitarristin Ingrid Westermeier seit über 20 Jahren jedes Jahr fünfmal in Irland Urlaub macht.

Von Japan nach Dänemarkt

Das Menuett gab auch in den beiden Folgestücken den Rahmen, auf den zunächst eine japanische Meditation, dann ein Tanzlied aus Dänemark aus dem 18. Jahrhundert folgten. Die musikalische Weltreise ging weiter nach Südamerika, wo der Paraguayer Agustín Barrios eine wunderschöne Komposition namens „La Catedral“ hinterlassen hatte, die sich in ihren drei Teilen „Lento“, „Andante religiosa“ und „Solemna“ sehr feierlich und nur in kleinsten Nuancen lateinamerikanisch anhörte.

Im Kontrast dazu stand der aus Serbien stammende Titel „Maiko-Maiko“, in dem ein rasanter Rhythmus und hohe Spannungserzeugung aufeinandertrafen, mit orientalischen Einschlägen und einem fein abgedämpften Kontrabass, gespielt von Ludwig Klöckner. Zwischendurch verriet Rudi Zapf ein paar Details über das Hackbrett, welches er unkonventionell auch an den Rändern spielte.

Internationale Folkmusik, winterlich klassische Musik, aber auch jazzige Klänge und mitreißende Improvisationen bildeten eine Konzertreise, die auf ganz unkonventionelle Art und Weise Vorfreude auf Weihnachten aufkommen ließ.

Das Quartett nahm die Gäste des „Le Pirate“ mit in die Welt des jiddischen Klezmer und spielte eine Komposition seines Freundes Viktor aus Karelien mit dem Titel „Russischer Jahrmarkt“, für das Rudi Zapf zu seinem Akkordeon griff. Ein klassisches Stück für Piccoloflöte und Streichorchester folgten in dem mitreißenden internationalen Weihnachtskonzert.

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