Musik und Texte zum Nachsinnen

von Redaktion

Konzert zum Jahresausklang in Sachrang

Aschau – Zum Jahresausklang gab es in der voll besetzten Sachranger Pfarrkirche Musik und Texte zum Nachsinnen. Es war ein anregender Rahmen, um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und sich ganz in der Musik zu versenken. Unter der Leitung von Professor Hansjörg Schellenberger an der Oboe spielten Stephani Hamburger, Professorin für Flöte an der Musikhochschule München, Albert Osterhammer, Klarinettist der Münchner Philharmoniker, Maximilian Schellenberger, Hornist und Stipendiat der Musikakademie Berlin, sowie Jesus Viedma Molina am Fagott Bläserquintette und Bläsertrios. Der BR-Sprecher Peter Weiß deklamierte eindrücklich zwischen den einzelnen Sätzen Gedichte von Christian Morgenstern (1871 bis 1914) – Texte, die sich mit Gott, der Schöpfung, der Natur und dem Wesen des Menschen auseinandersetzten und die berührten.

Die Musik trug das ihrige dazu bei. Der erste Satz aus Paul Taffanels (1844 bis 1908) Bläserquintett in g-Moll war mit seinem allegro con moto voller Leidenschaft, gepaart mit französischer Grazie und weichem stimmungsvollen Bläserklang, der passende Auftakt, gefolgt von einem an Mozart gemahnenden Menuett aus Franz Danzis (1763 bis 1826) Bläserquintett Opus 68.

Dass das Englischhorn nicht umsonst einen festen Platz im romantischen Sinfonieorchester einnimmt, bewies Schellenberger in zwei Quintetten von Antonin Reicha (1770 bis 1836). Im Andante war der Romanzenton bestechend, im Adagio der edle-pathetische, und so mischte sich der warme und intensive Ton des Instruments mit den Klängen von Flöte, Klarinette, Horn und Fagott. In den zwei Trios für Flöte, Oboe und Fagott von Giuseppe Maria Cambini (1746 bis 1825) verwoben die Musiker vortrefflich die hohe Kunst der Unterhaltung mit virtuoser und expressiver Kantabilität: fein austariert im Zusammenklang, souverän und detailgetreu Triller setzend, leidenschaftlich im allegro affetuoso. Frisch und lebendig stimmte das Bläserquintett ein Allegro con brio und beinahe träumerisch ein Andante von Ludwig van Beethoven an. Von warm-expressivem und lyrischem Klang bis hin zu strenger, rhythmischer Schärfe reichte da die Bandbreite.

Den Schlusspunkt hätte das Quintett nicht besser wählen können: Das finale Allegro von Franz Danzi aus seinem Quintett aus Opus 67/3 verzauberte mit erfrischenden Klängen. elk

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