Samerberg – Wenn schon der Diakon Günther Schmitzberger zu Beginn geistliche Witze erzählt mit der Begründung, auch Gott habe Humor, ist klar, was folgt: Zum wiederholten Male gab der „Orgelfelix“ Felix Spreng in der Pfarrkirche von Törwang ein Faschings-Orgelkonzert. Diesmal mit Krimimusik samt skizzierter Handlung, also ein heiteres „Orgel-Krimical“. Felix Spreng saß an der Orgelbank als Gangster verkleidet mit Hut und wahlweise Zigarre oder Messer zwischen den Zähnen. Das konnten die sehr zahlreichen Zuschauer gut sehen, weil sein Spiel auf eine Leinwand im Kirchenschiff übertragen wurde.
Es begann mit der großen C-Dur-Fanfare aus „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauß, doch sofort danach ließ Spreng diesen Zarathustra „Unter Donner und Blitz“ Galopp tanzen, bevor dann die Krimi-Mimi mit der Schreibmaschine von Leroy Anderson samt Umschaltklingel – die Spreng sich ans Bein gebunden hatte – ihren Krimi schrieb: Alle Krimi-Helden eilten nun musikalisch zum Tatort im Orientexpress zum Rhythmus des Krieg-der-Sterne-Marsches: Indiana Jones, James Bond, Miss Marple und auch der rosarote Panther: eigentlich eine „Mission impossible“. Bevor Mackie Messer ertappt wurde, durfte er noch – eben mit dem Messer im Gesicht – seinen Song spielen.
Nachdem diese eigentlich unmögliche Mission erfüllt war, konnten alle Krimi-Helden ins Opernhaus zum Feiern gehen und dort Operetten- und Opernmusik genießen: die Ouvertüre zu der Operette „Banditenstreiche“ von Franz von Suppé, die Polka „Ohne Sorgen“ von Johann Strauß und auch die „Carmen“-Ouvertüre, nach der sofort die Säbel tanzten zur Musik von Aram Chatchaturjan. Selbst der sonst so melancholische Guiseppe Verdi trank, sich heiter marschmäßig triumphierend versöhnend, mit seinem politischen Todfeind, dem österreichischen Grafen Radetzky, ein Glas Champagner, vom Publikum marschrhythmisch beklatscht.
Die Zuschauer bewunderten, wie flink Felix Sprengs Finger über die Tasten flogen und wie seine Assistentin schnell von links nach rechts und wieder zurück um den Orgeltisch tanzte und verschiedenste Register zog. Die Mission impossible war erfüllt, alle amüsierten sich bestens, applaudierten und gingen mit einem großen Lächeln im Gesicht nach Hause.