Ein animierendes Herrengedeck

von Redaktion

Das Ensemble Cantosonor sorgt für gute Laune im Wasserburger Rathaussaal

Wasserburg – Ein Herrengedeck kann ein Pils und ein Korn sein oder ein Pils und ein Piccolo, in Irland auch ein Guiness und ein Jameson – auf alle Fälle ist so ein Herrengedeck sprudelnd-animierend und macht gute Laune. Das ist auch das Ziel des Gesangsensembles „Cantosonor“ mit ihrem neuen Programm unter diesem Titel, und das gelang den fünf Herren auch, obwohl der Publikumszuspruch spärlich war. Die, die da waren, haben sich jedenfalls sehr unterhalten, der Kontakt der fünf zu den wenigen war sofort da.

Die Formation hat sich etwas verändert: Der frühere Pianist Florian Podgoreanu ist jetzt einer der Sänger. An seiner Stelle sitzt der gebürtige Baske Carlos Goikoetxea am Flügel, noch etwas schüchtern. Die Sänger singen wechselweise deutsch, englisch, spanisch, französisch und italienisch und beherrschen alle Stile, vom einfachen deutschen Lied („In einem kühlen Grunde“ ganz schlicht und sehr getragen) über Pop-Songs bis zu Opernarien. Der Bassist Michael Doumas führte launig durchs Programm, indem er das „Herrengedeck“ immer wieder neu interpretierte und durch Champagner, Tequila, Absinth, Manhattan, Whiskey oder Rotwein ersetzte.

Im Rathaussaal konnten sich die vollen Stimmen hervorragend entfalten und sich in den Arrangements schön üppig verschränken, so dass man sich in dieser Männerstimmenvierstimmigkeit geradezu akustisch baden konnte, zum Beispiel in dem langsam-sehnsüchtigen „Besame mucho“ oder dem elegischen „La vie en rose“. Mit „New York, New York“ und „Strangers in the night“ huldigten sie Frank Sinatra, mit einem Medley Dean Martin und dann auch dem italienischen Sänger und Rocker Adriano Celentano, wobei die Zuhörer vergnügt mitklatschten.

Im zweiten Teil veralberten die Sänger Opern-Arien und auch den „Gefangenenchor“ aus „Nabucco“. Michael Doumas sang als Faschingsscherz eine „Carmen“-Arie. Die zwei Tenöre Markus Herzog und Ulfried Haselsteiner machten einem mit ihrem emphatisch gesungenen „Pasta-Duett“ richtig Appetit, „La donna é mobile“ sangen alle vier und konnten damit nochmal richtig stimmprotzen.

Mit den lautstark geforderten Zugaben, zwei Schmachtfetzen, nämlich die „Capri-Fischer“ und „Ramona“, beendete Cantosonor einen hochvergnüglichen und sehr animierenden Abend.

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