Bad Aibling – Ein Hauch der vor gut zwei Wochen zu Ende gegangenen Berlinale wehte durch das Kino 1 der „Aibvision“ in Bad Aibling – wenngleich ohne den dort üblichen Promi-Glamour: Vor rund 150 Gästen (darunter Aiblings Bürgermeister Felix Schwaller, sein Bruckmühler Amtskollege Richard Richter, Landkreis-Kulturreferent Christoph-Maier-Gehring und der Leiter des Aiblinger Gymnasiums, Michael Beer) wurden die Preise des 11. Dokumentarfilmfestivals „Nonfiktionale“ vergeben.
„Intensive Tage liegen hinter uns, und es macht uns glücklich, dass wir so einen Zulauf hatten“, betonte Melanie Liebheit, die zusammen mit Organisatorin Dr. Tamara Danicic zunächst die Tätigkeit der Moderatoren Daniel Lang und Werner Ruzicka würdigte. Werner Ruzicka, Leiter der Duisburger Filmwoche und bei der Berlinale mit einem Ehrenpreis bedacht, stellte fest: „Das Nonfiktionale-Publikum wird immer wacher und kenntnisreicher“.
Mit dem Bürgerpreis zeichnete die Schülerjury des Aiblinger Gymnasiums, bestehend aus Johanna Eberlein, Johanna Huber und Daniel Hetzer, den Film „Talking Money“ (Regie Sebastian Winkels) aus. Im Mittelpunkt seiner Handlung stehen weltweite Gespräche zwischen Kunden und Bankangestellten, in denen der Diskurs des Geldes seine volle Macht entfaltet. Preisträger Sebastian Winkels hob den Publikumskontakt bei der Nonfiktionale im Gegensatz zu vielen anderen Festivals hervor.
Den AVID-Schnittpreis sprachen die Juroren Anne Fabini, Rainer Frimmel und Petra L. Schmitz dem Film „Fahrtwind“ (Regie Bernadette Weigel) zu. Er schildert in einer Liebeserklärung an die große weite Welt eine sinnlich-poetische Reise von Wien gen Osten.
Eine „lobende Erwähnung“ gab es von der Jury für den Film „Comeback“ (Regie Maximilian Plettau), in dem der steinige Weg eines Boxer-Comebacks nachgezeichnet wird.
Auch bei der Auszeichnung des besten Nonfiktionale-Streifens hatte sich das Juroren-Trio – wie schon die Gymnasiasten-Jury – für „Talking Money“ entschieden. Den Preis der Stadt Bad Aibling überreichte Bürgermeister Felix Schwaller an Sebastian Winkels. „Nur einer kann Sieger werden“ konstatierte der Rathauschef, der angesichts der hohen Qualität von einer schwierigen Auswahl sprach. „Ich freue mich schon heute auf die 12. Nonfiktionale im nächsten Jahr“, äußerte er abschließend.
Besonderes Lob erhielt auch das „Film-Team“ des Gymnasiums Bruckmühl. Es hatte mit Unterstützung von Co-Organisator Boris Tomschiczek im Rahmen des Praxis-Workshops eine kreative Studie über Stammtische und deren unterschiedlichen Hintergründe erstellt.
Gewürdigt wurde ferner auch das Engagement von Ann Kathrin Töle und Frauke Ihnen für das Kinderprogramm und das von Philipp Thurmaier für die Kooperation mit „JIM’s Bergwerk“.
Am Ende der Preisverleihung bedankten sich die Veranstalter bei allen Sponsoren und Gönnern, insbesondere bei der Stadt Bad Aibling sowie beim gesamten Organisationsteam der erfolgreichen 11. Nonfiktionale, die Juror Rainer Frimmel als „ein ungeschliffenes Juwel in der Festivallandschaft“ bezeichnete.
Den musikalischen Teil der Preisverleihung gestaltete die viel beklatschte Folk-Pop-Rock-Band „Leonie singt“, bei der Sängerin Leonie mit den Titeln „Schön, „Watery grave“ und „Es ist noch nicht aller Tage Abend“ glänzte.bjn