Wasserburger Theatertage

Drei Mann in einem Boot

von Redaktion

Spielwerk Ansbach schwimmt auf „Dem Fluss“

Wasserburg – Fast vergessen ist der humorige Roman von Jerome K. Jerome namens „Drei Mann in einem Boot – vom Hunde ganz zu schweigen“, nicht ganz vergessen ist der gleichnamige alte deutsche Film aus dem Jahre 1961. Daran musste man denken bei der musikalischen Performance von Daniela Aue mit dem Titel „Der Fluss“, mit dem das Spielwerk Ansbach bei den Wasserburger Theatertagen gastierte.

Auch hier also: Drei Mann in einem Boot – vom Pianisten ganz zu schweigen, der hier Walter Kiesbauer heißt und diese musikalische Performance vom Clavinova aus befeuert und leise lenkt. Und das Boot heißt Hannelore. Bert, ein Mann im Anzug und mit Hut (Ansgar Schäfer), trauert um seine verstorbene Frau und sammelt Vogelstimmen, Gregor, ein muskulöser Kleinstganove (Lukas Aue), trägt eine Menge Geld mit sich, und Tom, ein junger Mann im Ringelshirt (Johannes Walther), träumt vor sich hin. Alle sitzen in dem Boot, das von links nach rechts und von rechts nach links und kreuz und quer über die Bühne fährt. Zwischendrin überstehen sie einen Sturm, nächtigen an Land und freunden sich an.

Es passiert also eigentlich gar nichts, dieses Garnichts aber füllt sich mit Tanz, Artistik, Slapstick und Gesang. Eine Prügelei ereignet sich in Zeitlupe, witzig ist der tänzerische Kampf um die Bettdecke, Lachanfälle und Sonderbeifall erntet der Tanz mit den Handtüchern, den Gregor und Tom aufführen, um ihre Nacktheit zu bedecken. Auch Louis de Funès lässt grüßen in dem oftmals wiederholten „Nein! – Doch! – Och!“

Ein süßes Handlungssoufflé also, ein musikalisches Körperballett mit eleganten Gliederverschlingungen, ein knapp einstündiges Hinschaustück ohne Denkverpflichtungen. Das amüsierte die recht zahlreichen Zuschauer und trieb sie zu langem herzlichen Schlussapplaus mit Füße-Getrampel und Anerkennungspfiffen.

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