Oberaudorf – In Zeiten des stärker werdenden Rechtspopulismus sei Kulturarbeit noch nie so wichtig gewesen wie heute, unterstrich Aicher. „Es gibt nur eine heterogene Gesellschaft, keine homogene“, gab er in seinem Grußwort zu bedenken.
Die im Vergleich zum letzten Jahr eher schlichte Eröffnung des Festivals – diesmal gab es keinen Ministerbesuch – begründete Aicher mit dem zeitgleich laufenden Filmfest in München. Er bat darum, den Blick nicht nur auf dieses Großereignis zu richten, sondern auch auf die Arbeit der 21 Regionalfestivals in ganz Bayern – „vor allem finanziell“, so seine Spitze in Richtung München. Sein Dank galt allen Sponsoren, insbesondere den regionalen. Aicher bedankte sich zudem beim Verein der Musikfilmtage, der inzwischen auf über 120 Mitglieder angewachsen ist. „Alle arbeiten ehrenamtlich“, betonte er unter dem großen Applaus der Eröffnungsgäste.
Erstmals wurden zwei Filme zum Auftakt des Festivals gezeigt. Der Kurzfilm „Blind audition“ von Andreas Kessler, nominiert für den Deutschen Kurzfilmpreis 2017, leitete über zu den Kernthemen des Abends: der Suche nach dem perfekten Klang und der Liebe zu einem einzigartigen Instrument.
Mit „Die Seele der Geige“ hat Regisseur Benedikt Schulte einen behutsamen, stillen, überaus berührenden Dokumentarfilm präsentiert, der vom Publikum mit Bravo-Rufen quittiert wurde. Ein Applaus, der auch dem Oberaudorfer Violinisten Simon Steinkühler für sein einfühlsames Spiel zur Festivaleröffnung galt.
Mit Elvis, Callas, Abba, Punk und Volksmusik geht es bei den Musikfilmtagen bis Sonntag, 8. Juli, in Oberaudorf weiter. Alle Informationen rund um die Musikfilmtage 2018 findet man unter www.musikfilmtage-oberaudorf.de. Hier können auch Tickets für die Vorstellungen online reserviert werden.