Aschau –Nach dem Harfen-Wochenende „Arpa graziosa“ an Pfingsten gab es jetzt im Rahmen der Aktivitäten des Vereins „Musik Forum Sachrang“ einen Meisterkurs Harfe in Sachrang, den Professor Margit-Anna Süß geleitet hat. Dieses Mal war es ein gemischter Kurs mit vier jungen hochbegabten Mädchen, die sich bei österreichischen und deutschen Jugendwettbewerben hervorgetan haben, gemeinsam mit vier jungen Künstlern, die sich bereits auf den Weg in die Berufsausbildung gemacht haben. Nach vier intensiven Kurstagen fand in der Kirche St. Michael in Sachrang das Abschlusskonzert statt, bei dem die Kursteilnehmer die Ergebnisse ihrer Arbeit präsentierten.
Nachdem Norea Nettekoven aus Prien und Miroslava Stareychinska aus Bulgarien mit der „Ankunft der Königin von Saba“ aus Händels Oper „Königin Saba“ das Konzert eröffnet hatten, spielten zunächst die vier jüngsten Harfenistinnen im Alter zwischen neun und 16 Jahren (Lena und Sonia Ortlinghaus aus Brixen in Südtirol, Frida Januschkowetz und Valentina Hafner aus Österreich gemeinsam mit Aurelia Noichl aus Aschau) kleinere Sätze für vier bis fünf Harfen, etwa das berühmte Largo aus „Winter“ aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“, einen Kitchen-Rag für zwei Harfen oder eine Serenade melancholique von Hasselmans für Harfe Solo (Valentina Hafner). Es war berührend, wie innig und konzentriert die Mädchen schon kammermusikalisch miteinander musizierten.
In zweiten Teil spielten dann die älteren Teilnehmer ihre Werke, allen voran Barbara Eckmüller mit Bravour das hochromantische Impromptu von Reinhold Gliere. Anschließend präsentierte die Priener Waldorfschülerin Norea Nettekoven eine Fantasie über Melodien aus Tchaikowskis Oper „Eugen Onegin“ von Ekaterina W. Kühne, die gespickt ist mit virtuosen Anforderungen. Adrian Novak aus Polen kam zum Kurs mit seiner polnischen Flöten-Kollegin Adriana Metel. Sie präsentierten sehr beeindruckend zwei gemeinsame Werke von Witold Lutoslawski und Jacques Ibert. Das war ein deutlich eingespieltes Duo auf hohem Niveau. Auch mit dem Stück „Fèerie“ von Marcel Tournier für Harfe solo konnte Nowak überzeugen.
Abschließend spielte der kolumbianische Harfenist Julian Cardenaz das Stück „Légende d’après le conte ,Les Elfes‘ de l’isle“ von Henriette Renié. Hier war äußerste Harfentechnik gefordert, gemeinsam mit einem großen Kraftakt für dieses umfangreiche Stück. Cardenaz, einer der führenden Harfenisten bei den gerade zu Ende gegangenen Tiroler Festspielen, erwies sich als ein überlegener Interpret dieses Werkes.