Rosenheim – „Die Berge am Tegernsee, von denen der höchste, der Wallberg, zu dessen Füßen Rottach liegt, etwa 6000 Fuß hoch aufsteigt, standen alle in Nebel gehüllt, der bis auf die waldigen Hügel herabfiel“, schreibt der Anglistik-Professor Friedrich von Bodenstedt im verregneten Sommer 1858. Bodenstedt verfasste als Chronist den Reisebericht „Eine Königsreise“, die den bayerischen König Maximilian II und seine Entourage in fünf Wochen zu Pferd, in Kutschen und zu Fuß von Lindau bis Berchtesgaden führte.
Der Rosenheimer Reisejournalist Andreas Friedrich ist den Spuren des Königs vom Bodensee zum Königssee auf dem so genannten „Maximiliansweg“ gefolgt. Lebendig und anschaulich beschreibt der Autor die zahlreichen kulturellen und landschaftlichen Sehenswürdigkeiten auf der Wanderroute, die er mit vielen Fotos ergänzt hat. Der Weg führt in 21 Etappen vom hügeligen Bregenzer Wald über die Ammergauer und Chiemgauer Alpen bis hin zu den majestätischen Gebirgsstöcken Berchtesgadens.
Für Friedrich ist der bereits ab Ende Mai begehbare „Maximiliansweg“ aufgrund der guten Hütteninfrastruktur, der guten Beschilderung und der Erreichbarkeit ideal geeignet für alpine Einsteiger. Jeder Etappe, die stets mit der Schilderung der historischen Reise des Königs beginnt, ist eine Karte des Wegverlaufs beigefügt. Knapp und übersichtlich informiert der Autor über Höhenmeter, Schwierigkeitsgrad und Gehzeit, über Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten und gibt Tipps zur Ausrüstung und für lohnende Abstecher. Für Regentage, wie sie bereits König Max überstehen musste, empfiehlt der begeisterte Krimileser je nach Wanderetappe passende Regionalkrimis.
Andreas Friedrich, Maximiliansweg, Bayerische Alpen – vom Bodensee zum Königssee, Bergverlag Rother München, 14,90 Euro, ISBN 978-3-7633-4441-3.