Musik für alle Altersgruppen

von Redaktion

Herbstkonzert „Spectacular“ der Stadtkapelle Wasserburg in der Badriahalle

Wasserburg – Monumentale Klangdichtungen, stimmungsvolle Ouvertüren und bezaubernde Schlagermedleys standen beim Konzert der Stadtkapelle im Mittelpunkt. Geboten wurde ein Programm, das seinem Namen „Spectacular“ alle Ehre machte.

Musische Bildung, die Förderung der Blasmusik und Brauchtumspflege sind kulturelle Anliegen der Stadtkapelle Wasserburg. Ihr musikalisches Können stellen die Orchester dann bei großen Konzerten unter Beweis. So bot das traditionelle Herbstkonzert wieder sinfonische Blasmusik auf hohem Niveau. Neu aber war, dass Orchesterchef Michael Kummer die musikalische Leitung des Jugendorchesters an Dirigentin Magdalena Weber übergeben hatte. Erwachsenen- und Jugendorchester lösten die Aufgaben mit Bravour. Neben tollen Arrangements gab es viel Wissenswertes rund um die Stücke und ihre Komponisten, unterhaltsam vorgetragen mit der richtigen Mischung aus Fachwissen und Humor. Auch die Titelauswahl zwischen Klassik, Pop und Schlager war stimmig und bestens geeignet, um ein Publikum aller Altersgruppen zu begeistern.

Der Auftakt führte mit dem Niederländer Johan de Meij und einem Auszug aus dessen erster Sinfonie „The Lord of the Rings“ in die Fantasiewelt von Mittelerde. Magdalena Weber und das Jugendorchester eröffneten mit dem „Hobbits Dance and Hymn“ nach Motiven aus Tolkiens Herr-der-Ringe-Epos. Der fröhliche Tanz und die strahlende Hymne stehen für den Mut und den Geist der kleinen Hobbits. Vom fantastischen Auenland ging es dann in die mondäne Welt des Pariser Hôtel Ritz. Irving Berlin komponierte den Jazzstandards „Puttin‘ on the Ritz“ Ende der 1920er-Jahre. 1930 wurde der Song Hauptmotiv im gleichnamigen Kinofilm, einem der ersten Musicalfilme überhaupt.

Mit dem Konzertmarsch „Sympatria“ des zeitgenössischen österreichischen Komponisten Thomas Asanger verabschiedete sich die Jugendkapelle. „Sympatria“ thematisiert das Heimatgefühl der Menschen. Heimat sei immer dort, wo wir uns wohlfühlen, so die musikalische Botschaft des Stücks.

Michael Kummer und das Erwachsenenorchester bestritten den zweiten Teil von „Spectacular“. Der machte zunächst musikalisch mit „Lexicon of the Gods“ in der Sagenwelt des klassischen Altertums Halt. Der New Yorker Komponist Rossano Galante widmete die monumentale Suite den mythologischen Figuren Perseus, Penthos und Zeus. Wie gut traditionelle Volksmusik und orchestrale Werke miteinander harmonieren können, zeigte sich mit dem „Danzón No. 2“, komponiert von Arturo Márquez aus Mexiko. Die Bearbeitung für Blasorchester beeindruckte mit einem faszinierenden Dialog zwischen Oboe und Klarinette in den eingängigen Motiven. Enormes Geschick durch ihre schnelle Zeitmaßwechsel verlangte auch die „Maple Leaf Overture“ des Briten Philip Sparke dem Orchester ab. Kompositionen, die im Gedächtnis bleiben, gibt es sehr viele. Einige aber sind wirklich unvergänglich und dürfen dann zu Recht als spektakulär bezeichnet werden. Die gespielten Beatles-Klassiker wie „Hey Jude“ und „Yesterday“ zählen zweifelsfrei dazu. Für den Bereich Schlager stehen die Lieder von Udo Jürgens. Mit einem Medley seiner bekanntesten Kompositionen, darunter „Ich war noch niemals in New York“ oder „Liebe ohne Leiden“ erreichte ein spektakuläres Konzert schließlich seinen spektakulären Höhepunkt. Danach noch passende Zugaben zu finden, war für Orchesterchef Michael Kummer sicher nicht leicht. Doch mit der für Blasorchester arrangierten Bach-Kantate „Arioso“ und „Music“ von John Miles gelang auch dies.

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