„Fichten, Tannen, Weihnachtspannen“

von Redaktion

Wolfgang Schierlitz stellte neues Buch vor

Stephanskirchen – Brechend voll war das Weinlokal Cuvée Spéciale in Westerndorf, als dort Wolfgang Schierlitz sein neues Büchlein vorstellte. Unterstützt wurde er dabei von dem Vokal-Ensemble „H2-O2“, bestehend aus den Geschwistern Luitgard und Thomas Hamberger sowie dem Ehepaar Christine und Hermann Oswald.

Zunächst begrüßte der Verleger Klaus Förg die Gäste und bestätigte wie begehrt das neue Werk bereits ist. Eine wahrlich beeindruckende Präsentation bot sich da mit dem knorrig, satirischen Wortkünstler. Der konfrontierte sein Publikum mit aberwitzig überzeichneten Situationen, deren hintergründige Moral und dessen launige Wortspiele die Zuhörer zwischen erschrockener Atemlosigkeit und kicherndem Vergnügen pendeln ließen. An seinem imaginären Stammtisch erstanden vor dem inneren Auge der Besucher alle die Typen, die wohl bekannt, aber selten so drastisch formuliert worden waren.

Wenn er die bizarre Weihnachtsfeier im Raucherclub aufleben ließ oder eine bayerisch-preußische Liaison scheiterte, wenn eine Umweltgruppe vergeblich gegen den Forststraßenwüterich aufbegehrte; Schierlitz führte seine Leser und Zuhörer immer wieder in kafkaeske Situationen, deren Komik er in seiner einzigartigen Weise beinahe glaubhaft macht. Ob da Feuerwerksbastler explosiv entmannt oder die Weihnachts-Wohlstandsgesellschaft ad absurdum geführt wurde, die Zuhörerschaft ging begeistert mit.

Eine musikalische Höchstleistung boten dazwischen die A-cappella-Stücke der vier Sänger. Deren breites Repertoire ist erstaunlich. Von Bach bis zu Billy Joel und von bayerischem Nonsens (a oanzigs Hendal) bis zum schwedischen Weihnachtslied erklangen da vier Stimmen, die nicht nur ton- und taktsicher vortrugen, sondern auch die entsprechende Stimmung glanzvoll vermittelten. Gleichgültig in welcher Sprache, sie machten alle Inhalte von innig bis drollig musikalisch fühl- und begreifbar.

Als Wolfgang Schierlitz zum Schluss noch seine Verballhornungen von Schillers „Bürgschaft“ und Goethes „Erlkönig“ zum Besten gab endete ein genussvoller Abend im schallenden Gelächter.

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