Licht und Kraft

von Redaktion

Kunstverein Rosenheim eröffnet das Ausstellungsjahr mit Werken von Monika Falke

Rosenheim – In den Räumen der Kunstmühle in der Klepperstraße 19 eröffnete der Kunstverein Rosenheim das Ausstellungsjahr 2019. Mit „Licht_Kraft“ und den Werken von Monika Falke möchte man laut Elisabeth Mehrl vom Kunstverein inhaltlich an die Dezember-Exposition der eigenen Mitglieder anknüpfen, die unter dem Motto „transparent“ lief. In ihre Begrüßungsrede flocht sie die Stichwörter „Licht“, „Regenbogen“ und „Schwingungen“ ein, mit denen der gesamte menschliche Organismus in die Kunstwahrnehmung eingebunden sei. Das Licht als „drahtloser Informationsträger“ regt uns zum Sehen an, allerdings müsse man auch wahrnehmen wollen.

Die Kunsthistorikerin Dr. Olena Balun zielte ab auf das interdisziplinär und international inspirierte Schaffen von Monika Falke. Sie betonte die Formensprache in den Werken: In diesen überlagern sich zarte Farbflächen in strenger Geometrie, brechen aber aus dieser Ordnung auch aus und schaffen durch Transparenz Opazität.

Monika Falke, die neben anderen Fächern auch Musik studiert hat und Piano spielt, bringe in ihren Werken eine hohe Musikalität zum Ausdruck, auch mit dem Mittel der Wiederholung. Balun zeigt auch Parallelen zur ostasiatischen Kunst, insbesondere zur Kalligraphie und Tuschezeichnung. Dort gelte das Werk als Widerspiegelung des inneren Zustands. Monika Falke hat mehrere Jahre in Japan studiert und sich an der Rikkyo-Universität in Tokyo intensiv mit diesen Techniken befasst.

Die große Textil-Installation sah Balun in der Tradition der europäischen Mystik und mit Darstellungen von Schleiern beispielsweise in der Plastik oder in Gemälden sakraler Kunst. Die Tradition des Schleiers in der Kunst reiche bis in die Antike zurück, so Balun, und nannte einige Beispiele aus Griechenland und Rom.

Textilflächen in Schwingungen

Die Kunsthistorikerin lenkte den Blick stärker auf die Installation und empfahl, tagsüber bei Sonnenschein die Ausstellung zu besuchen. Denn dann bricht sich das Licht in der Exposition und erzeugt sehr schöne Farbeffekte. Die raumgreifende Textilarbeit sei ein begehbares Kunstwerk, sagte Balun: Im Vorbeigehen werde ein Luftzug erzeugt, der die feinen, transparenten Textilflächen in Schwingungen versetze. Es erging der Aufruf an die Gäste der Vernissage, doch selbst die Erfahrung der Begehbarkeit der Installation zu machen und drumherum zu gehen und zu schauen, was dann auch gerne in die Praxis umgesetzt wurde.

Bis 24. Februar

Die Ausstellung in der Kunstmühle, Klepperstraße 19, ist von Donnerstag bis Samstag jeweils von 14 bis 17.30 und an den Sonntagen von 11 bis 17.30 Uhr geöffnet. Am Sonntag, 3. Februar, ab 11 Uhr ergänzt der Rosenheimer Perkussionist Bernhard Breitung die Ausstellung mit Musik als „Klänge im freien Raum“.

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