„… dass es nicht mehr geschieht“

von Redaktion

Max-Mannheimer-Kulturtage mit Ausstellung eröffnet

Bad Aibling – Zum zweiten Mal finden heuer in Bad Aibling die Max-Mannheimer-Kulturtage statt, die bis 17. Februar verschiedene hochkarätige Veranstaltungen präsentieren, die alle unter dem Motto des Satzes von Max Mannheimer stehen: „Ihr seid nicht schuld an dem, was war, aber verantwortlich dafür, dass es nicht mehr geschieht…“.

Die Kulturtage werden von der Stadt Bad Aibling, der Stadtbücherei, der Volkshochschule, dem Kunstverein, dem Histori-schen Verein sowie dem Verein Mut & Courage Bad Aibling gemeinsam organisiert.

Den Anfang macht eine Ausstellung mit Gemälden und Fotografien in der Galerie im Alten Feuerwehrgerätehaus unter dem Titel „Von Papenburg nach Neuruppin-Zyklus für Maria“.

Die Berliner Künstlerin Hannah Bischof erinnert in einer eindrucksvollen Präsentation mit Fotos und Gemälden an ihre Großmutter Maria Fenski, die – weil sie mit einer manisch-depressiven Erkrankung von den Nazi als „geisteskrank“ diagnostiziert wurde – im Rahmen des Euthansieprogramms während des Dritten Reiches umgebracht wurde.

Die Ausstellung zeigt auf großen Schwarz-Weiß-Fotos den Weg von Maria Fenski, die schon als Kind „anders“ als die anderen war, dann heiratete, drei Kinder bekam, aber nach einer so ge-nannten „Wochenbettdepression“ psychiatrisch mit schwersten Medikamenten behandelt wurde. Ihre letzten drei Lebensjahre verbrachte sie in der psychiatrischen Heilanstalt Neuruppin, wo sie schließlich an Unterernährung starb, wie die noch existierenden Krankenberichte und der Obduktionsbericht belegen.

Hannah Bischof verknüpft die Geschichte ihrer Großmutter, über die in ihrer Familie bis zur Aufarbeitung durch die Enkelin nie offen gesprochen wurde, mit einer persönlichen Botschaft: der unbedingten Notwendigkeit über die Dinge zu sprechen, nicht aus falscher Scham zu schweigen.

Bis 10. Februar

Die Ausstellung in der Galerie im Alten Feuerwehrgerätehaus in Bad Aibling ist bis Sonntag, 10. Februar, samstags und sonntags jeweils von 14 bis 18 Uhr zu sehen.

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