100 Sänger aus 23 Nationen

von Redaktion

Heute beginnt die Vorrunde: Spannung beim elften Gesangswettbewerb Immling

Halfing – Von heute bis Montag stellen sich etwa 100 Sänger aus 23 Nationen in zwei Vorrunden der Jury des elften Internationalen Gesangswettbewerbes Immling. Die Jury aus internationalen Agenten, renommierten Gesangsprofessoren und Sängern um Intendant Ludwig Baumann und die musikalische Leiterin Cornelia von Kerssenbrock wählt bis zu zehn Finalisten aus, die am Samstag, 2. März, ab 18 Uhr in einem fulminanten Finale mit großem Orchester um heiß begehrte Preise kämpfen.

Sie kommen aus Peru, Australien und China, aus Deutschland, den USA, Korea und Dänemark, aus dem Iran und Ungarn nach Bad Endorf und Immling. „Wir sind stolz darauf, wieder Sänger aus insgesamt 23 Nationen vor Ort begrüßen zu dürfen. Das ist ein faszinierender Effekt der Musik, dass ihre Sprache weltweit zu verstehen ist und Menschen jeder Couleur zusammenbringt“, sind sich Cornelia von Kerssenbrock und Ludwig Baumann einig.

Die Sänger haben fünf Stücke im Gepäck, davon unter anderem eine Mozart-Arie und ein Lied. „Gerade junge Sänger müssen Mozart singen, weil er technisch unheimlich hohe Anforderungen an sie stellt“, sagt Cornelia von Kerssenbrock. Auch der Liedgesang, für den es einen Sonderpreis gibt, ist eine große Herausforderung an junge Sänger, da man alleine mit einem Pianisten menschliche Emotionen und Dramatik vermitteln muss.

Schon bei den beiden Vorrunden im Kulturhotel Endorfer Hof verbreiten die jungen Künstler eine olympische Stimmung, die im ganzen Haus zu spüren ist. Alle sind gekommen, um zu gewinnen. Viele von weither, manch einer mit sehr wenig Geld. Es ist ein harter Kampf, denn schon nach der ersten Runde fallen ein Drittel der Künstler aus dem Wettbewerb, noch mehr müssen nach der zweiten Runde gehen. Obwohl so viele Künstler aus verschiedenen Nationen nach einer Auszeichnung beim elften Internationalen Gesangswettbewerb streben, ist die Stimmung fair. Musik und Kunst verbinden die Künstler. Ludwig Baumann: „Als Sänger ist Singen dein Lebensinhalt. Singen ist Seele, Emotion pur. Da ist es nicht leicht, aus dem Wettbewerb auszuscheiden. Das ist wie Kritik am innersten Selbst eines Menschen, denn die Stimme gehört zum Sänger. Kritik an einem Musiker zu üben, ist da vielleicht noch leichter, denn sie kann auf das Instrument projiziert werden.“ Trotzdem, so erzählt Cornelia von Kerssenbrock, sei in den Vorrunden der Konsens darüber, wer bleiben kann oder gehen muss, innerhalb der Jury groß.

Beim Finale am 2. März dagegen geht es um Nuancen und auch um Geschmack. „Unsere Finalisten“, sagt Ludwig Baumann, „können alle jederzeit in einem Opernhaus auftreten.“ Jeder Juror setzt zudem seine Schwerpunkte anders.

Für junge Künstler gibt es verschiedene Wege, sich im klassischen Genre zu etablieren. Die Teilnahme – oder vielmehr die Auszeichnung – bei einem Gesangswettbewerb hilft, in eine Agentur zu kommen. Und Talent-Scouts sitzen auch in der Jury des Gesangswettbewerbes Immling – immer auf der Suche nach neuen Stimmen. Noch größeres Glück würde ein Engagement für die jungen Leute bedeuten. Und auch diese Chance bietet ihnen das Immling Festival. Sänger, die hier gewinnen, können die Besucher des Immling Festivals in der Spielzeit 2019 wiederentdecken, denn manch einer wird vom Fleck weg engagiert. Der „Don Giovanni“ für dieses Jahr steht jedenfalls schon fest. Es ist der charismatische Modestas Sedlevicius, der bereits 2017 beim Contest des Immling Festivals und in der darauffolgenden Festivalsaison in der Titelpartie der Gluck-Oper „Orpheus und Eurydike“ überzeugen konnte.

Publikum willkommen

Freitag, 22. Februar: 15 bis 17 Uhr Runde 1 (Arie freier Wahl und Mozart Arie)

Samstag, 23. Februar: 14 bis 17 Uhr Runde 1 (Arie freier Wahl und Mozart Arie); 18 bis 20.30 Uhr: Runde 1 (Arie freier Wahl und Mozart Arie)

Sonntag, 24. Februar: 11 bis 13 Uhr Runde 1 (Arie freier Wahl und Mozart Arie) – mit Publikum; 14 bis 17 UhrRunde 1 (Arie freier Wahl und Mozart Arie)

Montag, 25. Februar: 11 bis 13 Uhr Runde 2 (Lied und Arie); 14 bis 17 Uhr Runde 2 (Lied und Arie)

Weitere Informationen zu den Vorrunden tagesaktuell unter www.immling.de

Die Kriterien der Jury

Die Bewertungskriterien sind Stimmqualität (bekommt ein jeder Sänger in die Wiege gelegt), Stimmtechnik (das, was ein Sänger aus seiner Begabung macht), Musikalität (sie zeigt das Einfühlungsvermögen eines Sängers, seine Interpretation und seine Kenntnis eines Stils) und Bühnenpräsenz.

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