Ruhpolding – In der Galerie Kaysser in Ruhpolding läuft derzeit eine Ausstellung mit Gemälden und textilen Objekten der beiden Künstlerinnen Eva Kiss und Constanze Kirmse.
Eva Kiss lebt und arbeitet in München. Sie studierte Malerei, besuchte die Europäische Kunstakademie in Trier, erlernte dort die Siebdrucktechnik. Dann ging sie an die Sommerakademie in Salzburg, bildete sich dann in Kunsttherapie weiter.
Es folgten Studien der Malerei und Kunsttheorie. Ihr Repertoire ist breit gefächert. Die Basis für ihre Kunstwerke bilden nicht nur Farben, sondern auch die unterschiedlichsten Materialien, wie Reispapier, Holz und Textilien.
Sehenswert sind ein Tischtuch der Mutter, auf das sie viele interessante Details gemalt hat. Die Arbeiten „Letter VII“ und „Letter 104“ sind in Mischtechnik auf Leinwand umgesetzt. Dabei handelt es sich um Briefe, über die Eva Kiss mit ihrem Vater kommunizierte, zu einer Zeit, als er aufgrund des Krieges von der Familie getrennt lebte.
Die Kunst von Eva Kiss entzieht sich jeglicher Kategorisierung. Zufälle werden mit den unterschiedlichsten Materialien auf verschiedenen Bildträgern festgehalten. Durch geometrische Raster werden Räume dimensioniert und der Blick auf diese durch Überlagerungen verschleiert. Anschließend werden Details wieder freigelegt, hervorgehoben und somit Vergessenes sichtbar gemacht. Eine weitere Quelle für die Kreativität von Eva Kiss ist die Poesie und so vermitteln ihre Bilder immer wieder neue geheimnisvolle und spannende Inhalte.
Die zweite Künstlerin, deren Werke zu sehen sind, ist Constanze Kirmse. Sie verstarb im März in München. Dort war sie als Malerin und Literatur-Übersetzerin tätig. Sie studierte Malerei an der School of the Museum of Fine Arts in Boston sowie Kunsterziehung und Kunstgeschichte in München. In ihren Bildern stellte sie die Frage nach dem Wesen der Dinge.
Sie arbeitete sich durch die Welt, die in ihren Bildern meist die sichtbare Natur war. Sinneserfahrung in der Natur und ein intensives Studium der Flora und der Wolken gaben Impulse zu ihren Bildern. Von großem Reiz war es für Constanze Kirmse, einen dreidimensionalen Raum auf einen zweidimensionalen Malgrund zu transportieren, ebenso das Licht.
Mit großem Augenmerk auf Komposition, Farbverteilung und Farbauftrag arbeitete Constanze Kirmse die Stimmung der Landschaft heraus. So beeindrucken die sehr schönen Gemälde Rottbach und Froschkonzert in Öl auf Leinwand.