Gesungenes Gespräch von Müttern zur Gottesmutter

von Redaktion

Alpenländisches Adventssingen in der Klosterkirche in Rosenheim

Rosenheim – Sehr viel ist im Adventgeschehen von Aufbruch und Bewegung zu spüren: Daran erinnerte das 53. Adventssingen des GTEV Rosenheim 1 Stamm in der Rosenheimer Klosterkirche – einmal in den Betrachtungen, die Franz Grießl sprach, dann in der wie immer sorgfältig konzipierten Liederauswahl durch Monika Fackeldey, die auch in der vereinseigenen „Happinger Ruck Zuck Musi“ die Ziach und das Akkordeon spielte.

Vom Herabflehen des Gerechten vom Himmel über die Wanderung Marias übers Gebirg‘ zu ihrer Base Elisabeth bis zur Wanderung nach Betlehem, wo zu Christi Geburt die Hirten herbeieilen und vom Himmel die Engel herunterrauschen.

Sogar die dunkelwuchtigen Bläserstimmen der Berghammer Bläser aus Hammer/Inzell strahlten anfangs aufschwingend triumphierend in „Sol invictus“, später im romantischen Flug („Romantic flight“) und dann sogar im beschwingten Wallfahrt-Geschwindschritt beim „Choral St. Antonin“. Und dies alles sehr intonationsgenau.

Die Menuett-Rhythmen der Ruck Zuck Musi hatte sowohl getragene Ruhe als auch bewegtere Heiterkeit und am Ende stille Freude, wobei die Töne der Ziach oder des Akkordeons sich fein einfügten in den Gesamtklang. Die in sich stimmige Gitarrenmusi des gastgebenden Vereins war ein bisschen vorsichtig im Rhythmus, dürfte durchaus freier und schwingender sein. Den kernig-festen Rimstinger Sängern fiel die Erzählerrolle zu, sie sangen männlich-entschlossen vom anfänglichen „Nacht und Dunkel“, und davon, „Als Maria übers Gebirg ging“, von der Reise nach Betlehem („Es hat der Kaiser“) und der Herbergsuche dort („Nachtn spat erst umra neune“).

Die Geschwister Stuhlmiller aus Riedering hatten die Weihnachtsfreude schon in ihren klaren, weittragenden und raumfüllenden Stimmen, die mitunter wie ein ganzer Chor wirkten. Reintönig waren ihre Akkorde und glaubenssicher war ihr Gesang: Wenn sie flehten „Tauet ihr Himmel“, dann war es fast mehr Befehl als Bitte, wenn sie die Gottesmutter anbeteten („Gegrüßt seist du Maria“), dann war das fast ein Gespräch von Müttern zu Mutter.

Und den Hirten möchte man sehen, der ihrer Aufforderung zum Singen („Ihr Hirten auf mit Freuden!“) nicht nachkommen wollte!

Andächtig sangen alle Zuhörer in der nicht ganz vollen Klosterkirche am Ende den Andachtsjodler mit, bevor sie die Sänger und Musikanten mit langem und herzlichem Applaus verabschiedeten. Rainer W. Janka

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