Skitouren boomen, und an entsprechenden Führern besteht kein Mangel. Stefan Herbke geht mit seinem neuen Buch „Traumtouren“ eine eher anspruchsvolle Variante an: „25 außergewöhnliche Skidurchquerungen in den Alpen“, verspricht der Untertitel des Bildbandes. Es gibt längere Texte in Form eines Tourenberichts und als Information zum Umfeld, dazu opulente Fotografien. Schließlich findet sich zu jeder Durchquerung eine „Facts“-Doppelseite mit Kartenskizze und einer tageweisen Detailbeschreibung.
Herbke geht seine Touren pragmatisch an: Lift-, Bus- und Taxihilfe scheut er nicht, bei einem großen Teil der Touren sind sie sogar erforderlich. Denn auch so sind neben vielen moderaten Tagen immer wieder auch Etappen mit über 1500 Höhenmetern zu bewältigen, was mit Mehrtages-Rucksack für den Durchschnitts-Tourengeher eine ordentliche Ansage ist.
25 Vorschläge von der Eintages- bis zur Wochendauer in Österreich, Italien und der Schweiz werden gemacht. Sie gipfeln in der Haute Route von Chamonix nach Zermatt (Leicht-Version). Dass Herbke dabei kaum Überraschungen präsentieren kann, darf nicht verwundern: Seit vielen Jahrzehnten suchen die Alpinisten nach den besten Linien im Schnee. Die von ihm neu kreierten Verbindungen wirken denn auch gelegentlich etwas gewollt.
Lust auf den kommenden Winter aber machen die Vorschläge allemal. Und wer es individueller will, kann sich in dem großformatigen Bildband gute Anregungen für eigene Planungen holen. Die kann und will Herbke ohnehin nicht ersetzen: Ohne Landkarten, exakte Beschreibungen, ohne Wetter- und Lawinenlagebericht sollte niemand auf seine ganz persönlichen „Traumtouren“ gehen. koe