Pittenhart – Für den österreichischen Gitarristen Peter Ratzenbeck ist das Allerhöchste seine Gitarre. Dem Instrument hat er auch ein Liebeslied geschrieben. Den österreichischen „Paradegitarristen“ zu Gast beim Kulturverein Hilgerhof zu präsentieren, sei, wie Muk Heigl zu Beginn betonte, eine besondere Freude und Ehre.
1955 in Graz geboren, mit 16 die große Liebe entdeckt (sechs Saiten, schöne Kurven, langer Hals und viele Stimmungen), aus diesem Grund die Schule geschmissen, zwei Jahre später mit der Liebsten nach Irland und Schottland aufgebrochen, um Straßenmusik zu machen. So begann Ratzenbeck seine Karriere. Seither hat er 25 Alben mit rund 200 Eigenkompositionen veröffentlicht, gibt im Jahr an die 60 Konzerte und unterrichtet.
Ratzenbeck hat keine Allüren, ist mit seinen Zuhörern im lockeren Austausch, erzählt, lacht, erläutert seine Kunst wie bei einem Wohnzimmerkonzert.
Weil seine Musik sich aus verschiedenen Stilrichtungen nährt, wird es nie langweilig. Mal klingt es jazzig, mal bluesig und dann wieder rockig oder poppig, und manchmal sogar klassisch. Einige Stücke sind Bearbeitungen von Nummern der Beatles, Fleetwood Mac, Eric Clapton oder Anton Karas („Der dritte Mann“), andere hat er selbst geschrieben. Aber alle gehen sie dem Hörer ans Herz.
Beim Beatles-Medley am Ende des Konzerts, bei dem er sich in Trance spielt, wird klar, dass diesem Sog schwer zu entkommen ist. Der Zuhörer ergibt sich, hört auf zu analysieren und genießt stattdessen das Wunder guter Musik und großer Leidenschaft.