Das Jahr 2020 eröffnet der Kunstverein Rosenheim am Freitag, 17. Januar, 19 Uhr, mit der Ausstellung „desert“ von Eva Gentner. Die Künstlerin zeigt Skulpturen, eine Videoarbeit und Zeichnungen. Alle diese Werke sind von einer Stimmung der „dystopischen Romantik“ durchdrungen. Sie transportieren Ideen der Unstetigkeit, Zerbrechlichkeit und einer stillen Schönheit. Seit Jahren experimentiert die Künstlerin mit Materialästhetik von Holz, Zement und Textilien, arbeitet ihre Eigenschaften heraus, um ihnen eine unerwartete Sinnlichkeit zu entlocken. In ihren Werken setzt sich die Künstlerin intensiv mit dem Sinnbild der Haut als Berührungsorgan auseinander, einem Thema, das kulturell stark beladen ist als Symbol der Eitelkeit, Vergänglichkeit und Verletzlichkeit. Gemeinsam mit der Tänzerin Miriam Rose Gronwald konzipierte Eva Gentner eine Videoarbeit, die in der Lieberoser Wüste gedreht wurde. Die Wüste wird dabei als Topos mit dem Ozean verglichen: von Naturgewalten bestimmte Orte, an denen sich der Mensch leicht verlieren würde, trotzdem üben sie auf ihn eine Faszination aus. Zeichnungen setzen das Thema der Naturveränderung fort. Sie sind an industriell veränderten und verlassenen Orten in Griechenland entstanden und zeigen Pflanzenstudien mit kurzen Texten. Das Wort Text stammt aus dem Lateinischen: „textere“ – weben, flechten, zusammenfügen abgeleitet werden, und damit wird der Bogen zu Textilien geschlagen. Am Sonntag, 16. Februar, 11 Uhr, bietet die Künstlerin einen Rundgang durch die Ausstellung an, zwischen 12 und 15 Uhr findet ein Workshop statt. Eine Anmeldung dazu ist erforderlich. Foto RE