Kino-Genuss durch berührende Filmmusik á la Hollywood

von Redaktion

Romantische, melancholische und dramatische Momente im Kuko – Lichtshow trägt zu Gänsehaut pur bei

Rosenheim – „Filmmusik muss man erleben“, da hatte Conférencier Bill Mockridge recht. Filmmusik erzeugt Gefühle, Eindrücke und Erinnerungen. Es reichen schon ein paar Klangmelodien aus, um den Film vor Augen zu haben und sich auf der Black Pearl („Fluch der Karibik“), im Dschungel („Indiana Jones“) oder im Raumschiff („Star Wars“) zu wähnen.

Für das Konzert „Hollywood’s Greatest Hits: The very best of John Williams & Hans Zimmer“ hatte sich das „New Vision Sound Orchestra“ unter der Leitung von Maestro Tiberiu Oprea, eine Kooperation der Bukarester Nationaloper und dem Bukarester National Operettentheater, zehn Film-Klassiker ausgesucht, die im Kuko dem zahlreich erschienenen Publikum präsentiert wurden.

Das große Orchester spielte grandios unter dem konzentriert und dennoch souverän-entspannt wirkendem Dirigat Opreas. Der über Lautsprecher übertragende Orchestersound verstärkte zusätzlich die Emotionen und die Dramatik der Filmmusik. Eine „Show“ voller Präzision, zu der die durchchoreografierten Auf- und Abtritte von Dirigent und Conferencier, die Ansagen und die Lichtshow beitrugen. So wurde die Bühne mal in dunkles Grün („Jurassic Park“), dann in sattes Blau und Rot bei „Superman“ getaucht und kühles Blau samt Lichtstrahlen wie Lichtschwerter leuchteten bei „Star Wars“.

Und dennoch war es nicht nur ein Abend für Film-Liebhaber, sondern auch für Musik-Interessierte. Denn Bill Mockridge erläuterte – witzig und mit wohldosiert eingesetztem Zeigefinger – einige Details zu Filmproduktionen, Songs und Musiktheorie. Dass beide Komponisten, John Williams (geb. 1932 in New York) und Hans Zimmer (geb. 1957 in Frankfurt am Main) für ihre Werke mehrfach Oscar und Grammies erhielten, mag vielleicht vielen bekannt sein. Aber wer wusste, dass das Hauptmotiv aus „Raiders March“ aus dem Film „Indiana Jones“ (von John Williams komponiert) nur ein Motiv aus sechs Noten enthält oder dass Hans Zimmer bei „The man of steel“ bewusst das ostinato (eine stets sich wiederholende musikalische Figur, Anmerkung der Redaktion) einsetzt, um so den Konflikt zwischen Superman und den bösen Mächten noch stärker hervortreten zu lassen.

Zitate aus
bekannten Klassikern

Auch wenn Klassik-Fans Filmmusik oft als „seicht“ abtun, die Komponisten der modernen Filme kennen sehr wohl die klassischen Komponisten und lassen sich von ihnen inspirieren: Sei es Pjotr Tschaikowskys (1840-1893) „Tanz der Zuckerfee“ aus dem Ballett „Die Nussknacker-Suite“, die das Celete wohlfein in „Hedwigs Theme“ bei „Harry Potter“ nachahmt oder seien es die martialischen Fanfaren für den Film „Superman“, bei denen Gustav Mahler (1860-1911) durchschimmert.

Alles in allem war es ein Abend voller Emotionen, der für romantische, melancholische und dramatische Momente sorgte. Mit bunter Lichtshow in Szene gesetzt, bot sich ein cineastischer Reigen, der mit dem „Imperial March“ aus „Star Wars“ begann und mit einem Medley aus „Pirates of the Carribean“ endete. Und bei der Zugabe, ein Medley als „Tribute to John Williams“, tauchte unversehens „der weiße Hai“ aus der Tiefe auf. Gänsehaut pur: Da genügten die Anfangstakte, da brauchte es keine Leinwand, die Bilder im Kopf waren Hörkino genug – echtes Hollywood-Feeling im Rosenheimer Kuko.Elisabeth Kirchner

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