Ein Fest für Fagott-Fans

von Redaktion

Die „Deep double reed players“ und Judit Trifellner überzeugen in der Pfarrkirche St. Jakobus in Bad Endorf

Bad Endorf – Die Fagottformation „Deep double reed players“ mit Tanja Schelter und Thomas Schibler, dem ehemaligen Solofagottisten des Gärtnerplatztheaters München, hat zusammen mit der Kirchenmusikerin Judith Trifellner zum Kammerkonzert „barockes Fagottfest“ geladen.

Es stand im Zeichen der Bläser, speziell der Fagotte, Oboen und Trompeten als die typischen Instrumente der Barockzeit. Besonders die außergewöhnliche Besetzung durch die zwei Fagotte vermochte zu faszinieren. Daneben kam auch die Orgel zu ihrem Recht, was in der sehr gut besuchten Jakobuskirche als Konzertraum perfekt möglich war. Ein anspruchsvolles Programm wurde mit Bravour gemeistert. Tanja Schelter hat zu den einzelnen Stücken eine knappe Einführung gegeben, so dass die Hörer einzelne Motive im historischen und musikalischen Kontext verstehen konnten.

Eröffnet hat das Fest der „Contrapunktus 9“ aus der Kunst der Fuge von Johann Sebastian Bach, gesetzt für vier Doppelrohrblattinstrumente, bei denen zusätzlich zu den zwei Fagotten Rainer Hoff an der Oboe und Ernst Hollweck am Englischhorn zu hören waren. Ein besonderer Holzbläserklang erfüllte den Kirchenraum.

Bachs Konzert Nr. 2 nach Vivaldi, arrangiert für vier Bassinstrumente, in diesem Fall zwei Fagotte und zwei Celli, gespielt von Regina Williams und Laurin Lidl, entführte danach die Gäste nach Venedig. Das Zusammenspiel des Quartetts war durch die Abwechslung von melodischen Passagen und virtuosen Sechzehntelbewegungen geprägt, die durch alle Stimmen wanderten. Hervorzuheben ist auch die großartige, weniger bekannte Orgel-Toccata Bachs in
F-Dur mit sehr virtuosen Pedalsoli, die von Judith Trifellner zur Aufführung gebracht wurde. Das folgende Konzert J. W. Hertels für zwei Fagotte, zwei Oboen und Bachtrompete, gespielt von Georg Holzner, überzeugte durch seine frische Art der Komposition und die festliche Kombination der Instrumente. J. F. Faschs virtuose Sonate für zwei Fagotte und Spinett wurde von den Musikern einfühlsam, klar artikuliert und lebendig dargeboten.

Zum Abschluss des Fests gab es Bachs Orchestersuite Nr. 3 unter dem Dirigat Judith Trifellners. Das Orchester sprengte den kammermusikalischen Rahmen durch zahlreiche Streicher, Pauken, Trompeten, Oboen und Fagotte und spielte sich in die Herzen der Zuschauer. Diese applaudierten am Ende lange und erklatschten sich eine Zugabe. Die Spenden aus dem Konzert kommen der Kirchengemeinde St. Jakobus zugute. drc/jts

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