Stephanskirchen – Mit dem Stück „Kosmetik des Bösen“ nach Amélie Nothomb startet die Studententheatergruppe „Innszenierung“ nach der coronabedingten Zwangspause zurück ins Kulturleben. Uraufführung feiert das Ensemble am Dienstag, 21. Juli, um 19.30 Uhr im Antretter Saal in Stephanskirchen. Mit den OVB-Heimatzeitungen sprach Darsteller Sebastian Kießer über die Umsetzung des Romans.
„Kosmetik des Bösen“ – um was geht es in dem Stück?
Das Setting erinnert ein bisschen an Becketts „Warten auf Godot“. Der Geschäftsreisende Jérôme Angust wartet auf einen verspäteten Flug nach Barcelona. Textor Texel verwickelt ihn in ein Gespräch mit zahlreichen Wendungen. Themen sind unter anderem Mord, Sex, Vergewaltigung, schlechtes Essen, Philosophie oder Psychologie. Ich habe selten einen Roman erlebt, der so trivial für die Bühne adaptiert werden kann und trotzdem ab dem ersten Satz voller Spannung und sprachlicher Gewandtheit strotzt.
Wer verbirgt sich hinter Innszenierung und was sind die Ziele des Projekts?
Innszenierung besteht aus einer Gruppe junger Menschen, die gerne Theater spielen. Corona schränkt unser übliches Programm ein. Normalerweise findet in den Sommerferien ein Theatercamp für Schüler statt, die keine bis wenig Erfahrung haben. Das trauen wir uns in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht durchzuführen. Stattdessen dürfen sich die „alten Hasen“ im semiprofessionellen Umfeld bei „Kosmetik des Bösen“ austoben. Für die Musiker und Sänger im Ensemble gibt es das Green Day Musical „American Idiot“. Wenn sich jemand anschließen möchte, freuen wir uns über eine Mail. Besonders willkommen sind Personen, die sich auch hinter der Bühne wohlfühlen. Beim Stück „Kosmetik des Bösen“ etwa stehen drei Schauspieler auf der Bühne, dahinter ermöglichen zwölf Personen einen hoffentlich gelungenen Aufführungsabend.
Theater spielen ist ja durch die Corona-Situation erschwert. Was bedeutet das für Euch mit Blick auf den organisatorischen Ablauf und das Hygienekonzept bei den Vorstellungen in Stephanskirchen?
Kultur braucht man, gerade in Krisen. Trotzdem muss alles sicher und vorschriftsgemäß ablaufen. Unser detailliertes Sicherheitskonzept regelt nicht nur, wie die Besucher den Raum betreten dürfen und ihre Plätze finden, sondern auch wie gelüftet wird, und wie oft die Türklinken und Sessel zu desinfizieren sind. Wir tun alles, dass der Besuch nicht nur ein kulturelles ansprechendes, sondern vor allem auch ein sicheres Erlebnis wird.
Das Wichtigste: Besucher müssen während des Stücks auf ihrem Platz keine Maske tragen. Nur für den Einlass und den Gang zum WC ist ein Mund-Nasen-Schutz nötig.
Weitere Aufführungen folgen am 25. Juli., 26. Juli., 31. Juli und 1. August, ebenfalls im Antretter-Saal in Stephanskirchen um 19.30 Uhr. Karten sind unter www. innszenierung.de oder bei Augenoptik am Schloßberg, Salzburger Straße 19, in Stephanskirchen erhältlich. Keine Abendkasse.
Andreas Friedrich