„Gedanken übers Leben“

von Redaktion

Weltpremiere des neuen Rosenmüller-Films „Dreiviertelblut“ am Stoa in Edling

Edling – Es kann nur Großes dabei herauskommen, wenn „die Großen“ der bayerischen Musik- und Filmszene zusammenkommen. Das zeigt der neue Film von Marcus H. Rosenmüller und Johannes Kaltenhauser (auch Kamera) „Dreiviertelblut – Weltraumtouristen“, der am vergangenen Donnerstagabend am Stoa bei Edling mit 300 Gästen „Weltpremiere“ feierte. Dabei ist „Dreiviertelblut“ nicht nur eine bewegende Musikdokumentation über die gleichnamige Band um Sebastian Horn (Sänger) und Gerd Baumann (Komposition und Gesang), die sich 2012 gegründet hat, sondern ein eigenes filmisches Kunstwerk.

Verzicht
auf Farbe

Die Kamera stellt die philosophischen Gedankengänge der Protagonisten ebenso präzise in den Fokus, wie sich auch die Dialoge mit dem Regisseur sprachlich entwickeln. Meist ist es dabei Winter – Eiszapfen und Schneetreiben im Wald sorgen für eine ganz eigene, gelassene Stimmung.

Auch deswegen ist der Verzicht auf Farbe so gelungen, denn er reduziert den Blick auf das Wesentliche. Er erzählt von Menschen, die die Fragen nach Zeit, Vergänglichkeit und Verantwortung eben nicht „schwarz-weiß“ betrachten.

Während Sebastian Horn viele Waldspaziergänge unternimmt, da er draußen „die Kunst am besten absaugen“ kann, sieht sich Gerd Baumann eher wie ein Astronaut, der die Welt von oben betrachtet. Dabei ziehen sich Konzertaufnahmen im Münchener Prinzregententheater wie ein roter Faden durch den kurzweiligen Film. Hier verschwimmen Bild und Musik zu einem riesigen Gefühl, begleitet und verstärkt von opulent-orchestralen Harmonien. Näher kann man Sebastian Horn nicht kommen. Ein Kaleidoskop aus grandioser musikalischer Selbstvergessenheit, gepaart mit bayerisch-dialektalem Eigensinn mit vielen Fragen an unser Dasein.

„Nachdenken über‘s Leben“, sagt Rosenmüller selbst über den Film.

Fast fünf Jahre haben Rosenmüller und Kaltenhauser die Band begleitet. „Wir wollten zuschauen und zuhören und das in Bilder umsetzen, eben weil uns diese Themen so beschäftigen. Die beiden sind so ein tolles Sprachrohr dafür, und wir wollten das weiterführen und in die Welt bringen“, sagen die beiden Regisseure kurz vor der Premiere. Der Sänger Horn wäre selbst „nie auf die Idee gekommen, einen Film über mich zu machen“, möchte aber, dass die Musik die Menschen „unendlich glücklich macht“.

Filmstart ist
am 6. August

Der Film startet am 6. August 2020 mit Schwerpunkt in Bayern sowie in weiteren ausgewählten Städten bundesweit, unter anderem in Berlin, Hamburg, Dresden, Stuttgart und ist im Verleih von Südkino und Lieblingsfilm GmbH. Am Edlinger Stoa ist er bereits am Donnerstag, 30. Juli, 21.30 Uhr zu sehen.

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