Die Freude und die Lust am gemeinsamen Singen ist bei vielen Menschen sehr groß. Das können wir gerade auch in der Corona-Zeit verstärkt feststellen: Wir versuchen, Singgelegenheiten zu gestalten, die mit den notwendigen Abstandsregeln und dem Hygienekonzept übereinstimmen. Das monatliche Montagssingen im Garten vor dem Volksmusikarchiv am Krankenhausweg 39 in Bruckmühl ist eine dieser sehr gut angenommenen Singaktionen. Die beschränkte Teilnehmerzahl wird regelmäßig übertroffen und es muss eine Warteliste angelegt werden.
Das Interesse am Singen und den ausgewählten Themen der Lieder ist besonders bei der älteren Generation sehr groß. Denn: Bis in die 1960er- und 1970er-Jahre war das Singen in der Volksschule ein zentrales Anliegen der Pädagogik und vieler Lehrkräfte! Aktives „Selber-Singen“ war ganz normal in der Schule und bildete ein gemeinsames Repertoire heraus, von dem die Menschen auch im Alter profitieren.
Die spätsommerlichen Montagsingen unter Leitung von Eva Bruckner haben diese Singfreude besonders erkennen lassen: Fast zwei Stunden haben beim letzten Montagsingen die Besucher Lieder über Rösser, Pferde, Fuhrwerke und Reiter gesungen, Lied für Lied, mit kleinen Erklärungen von Eva Bruckner dazwischen, weit über 20 Lieder, teils mit vielen Strophen – ohne Pause und mit dem vorgegebenen Abstand!
Dazwischen wurde unser Corona-Abstandslied angestimmt: „Hollaridireidulio – Abstand halten, bitte sehr, Hollaridireidulio – an Meterfufzge oder mehr …
Seit Januar 2019 gibt es das monatliche Angebot zum „Montagssingen“! In freier Runde sind alle am Singen von Volksliedern Interessierten eingeladen im Volksmusikarchiv mit Eva Bruckner und Ernst Schusser bekannte und weniger bekannte Lieder aus den Archivbeständen, aus Feldfor-schungen, Publikationen und aus der Liederwerkstatt (EBES) zu singen.
Für Montag, 5. Oktober, um 19 Uhr, ist das nächste „Montagssingen“ angesetzt: Da geht es unter anderem auch um Lieder, in denen das weltliche Kirchweihfest, der Kirchtag (Kirta) besungen wird wie „Wenn der Vater mit der Mutter auf die Kirchweih geht“, „He juche, Kirtag bleib da“, „Ja grüaß enk Gott, Leitl“, „Da oa machts so, da ander so“, „Wo san de Musikanten heit“, „Ja bist denn du da Jackele, mei Bua“, „Heit is Kirta, morgn is Kirta“ – und natürlich eine ganze Reihe an Kirchweihgstanzln.
Gerade das Kirchweihfest ist in allen Regionen mit seinem religiösen Bezug und den weltlichen Freuden in vielen Liedern verbreitet. Viele Veranstaltungen fallen an Kirchweih heuer den Corona-Vorsichtsmaßnahmen zum Opfer. So bleibt vor allem die Freude an den Liedern, die jeder Teilnehmer leicht mitsingen kann – ohne Perfektion, zur eigenen Freude.
Aufgrund des beschränkten Platzangebotes in Corona-Zeiten ist eine Anmeldung im Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern (Telefon 08062/5164, Fax 08062/ 8694, E-Mail: volksmusikarchiv@bezirk-oberbayern.de) unbedingt notwendig! Die Veranstaltung findet nur statt, wenn es die Corona-Lage erlaubt.