Namenkundliches Geburtstagsgebinde für Dr. Wolf-Armin von Reitzenstein

von Redaktion

Verfasser des Standardwerks „Lexikon bayerischer Ortsnamen“ wird 80 – Auch von Rosenheimer inspiriert

„Vo Ort zu Ort“ war kürzlich im Bayerischen Hauptstaatsarchiv zu München an Ort und Stelle, um einer Einladung zu einem Festakt im dortigen Vortragssaal zu folgen. Geehrt wurde ein Ortsnamenforscher, der jedem Leser dieser Serie zumindest namentlich bekannt ist, weil hier sein Standardwerk „Lexikon bayerischer Ortsnamen“ (2006) regelmäßig zitiert wird: Universitätsdozent Dr. Wolf-Armin Freiherr von Reitzenstein, dem zu seinem 80. Geburtstag die Festschrift „Ein onomastisches (namenkundliches) Geburtstagsgebinde“ überreicht wurde.

Diese Festschrift enthält mehr als 30 Artikel, die der Ortsnamenforschung gewidmet sind. Darunter befinden sich wissenschaftliche Arbeiten zu bayerischen Siedlungsnamen, Flur- und Bergnamen, Gewässernamen, Furt- und Straßennamen sowie zu Gaststättennamen. Eine wahre Fundgrube! Dieses Werk, für das auch der Autor dieser Serie einen kleinen Beitrag leisten durfte, ist der aktuelle Band der „Blätter für oberdeutsche Namenforschung“ (BONF), die schon seit Jahrzehnten regulär vom Jubilar herausgegeben werden, dieses Mal aber in der Obhut des Lehrstuhlinhabers für deutsche Sprachwissenschaft an der Universität Passau, Professor Rüdiger Harnisch, standen.

Die Einladung und Organisation des Festakts erfolgte vom Geschäftsführer des „Verbands für Orts- und Flurnamenforschung in Bayern“, Dr. Reinhard Bauer. So konnte neben der Ehrung für Wolf-Armin von Reitzenstein zugleich das 100-Jährige dieses Vereins begangen und obendrein der 70. Geburtstag des Geschäftsführers, der ebenfalls durch zahlreiche bedeutende wissenschaftliche Publikationen und Tätigkeiten hervorgetreten ist, gefeiert werden.

Wolf-Armin von Reitzenstein, der im Laufe seiner seit 50 Jahren dauernden Forschertätigkeit schon rund 25000 bayerische Ortsnamen entschlüsselt hat, bedankte sich für die Ehrung, wobei er auf bestimmte Einflüsse hinwies, die für ihn prägend waren. Darunter befand sich der gebürtige Rosenheimer Dr. Karl Finsterwalder, zuletzt Professor an der Universität Innsbruck. Und vom Archivar Professor Karl Puchner, seinem Doktorvater, habe er gelernt, sich intensiv der Quellenarbeit zu widmen. Dies habe mittlerweile so weit geführt, dass das Bayerische Hauptstaatsarchiv zu seinem zweiten Wohnort geworden sei, was seine Frau lächelnd bestätigte.

In eigener Sache fügen wir hier ein weiteres Jubiläum hinzu: Der Rosenheimer Gymnasiallehrer und Ortsnamenforscher Hans Meixner hat vor genau 100 Jahren sein hervorragendes Werk „Die Ortsnamen der Gegend um Rosenheim“ vorgelegt. Unsere Frage: Kann sich noch jemand aus der Leserschaft an Hans Meixner erinnern, der bis zu seiner Pensionierung in den 1940er-Jahren am Ignaz-Günther-Gymnasium tätig war?

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