Kriminalfall in der Zeit des Nationalsozialismus

von Redaktion

Am Ufer des Chiemsees wird Flora, Tochter einer Münchner Schauspiellegende, tot aufgefunden. Die Suche nach dem Mörder beginnt. Das Besondere an dem neuen Krimi von Gretel Mayer: „Die Tote vom Chiemsee“ spielt in der Zeitenwende des beginnenden Nationalsozialismus.

Gretel Mayer ist gebürtige Münchnerin. Seit über 40 Jahren lebt sie aber in Hösbach bei Aschaffenburg. Gearbeitet hat die 71-jährige lange Zeit als Fremdsprachensekretärin, Übersetzerin und Buchhändlerin. In einem Kurs für Kreatives Schreiben entdeckte sie vor einigen Jahren ihre Leidenschaft für die Schriftstellerei. Im Jahr 2015 erschien ihr Erstlingswerk „Das Blau, Frau Gegenfurtner und Die Morgenröte“, in dem sie in Erzählungen und Gedichten Kindheits- und Lebenserinnerungen verarbeitet hat. Drei Jahre später kam mit „Der Tod des Chiemsee-Malers“ ihr erster Krimi auf den Markt. Die Handlung spielt im Jahr 1930 – der letzten Phase der Weimarer Republik.

Die Handlung ihres zweiten Krimis setzt drei Jahre später ein. Wieder ermitteln der junge Polizist Gustav Fanderl und sein Münchner Kollege Benedikt von Lindgruber. Aber 1933 ist vieles anders. Die Macht des Nationalsozialismus dehnt sich von den Metropolen auch immer tiefer in die ländlichen Regionen hinein aus.

Ihr Herz schlägt
für den Chiemgau

Obwohl sie schon so lange Zeit in Unterfranken daheim ist, schlägt das Herz von Gretel Mayer nach eigenen Angaben immer noch für Oberbayern, insbesondere für die Region Chiemsee in der nun auch ihr zweiter Krimi handelt.

Gretel Mayer schreibt mit leichter Feder. Bayerischer Dialekt verstärkt den regionalen Flair.

Durch Detailreichtum und bildreicher Sprache bekommen die Leser einen guten Einblick in die örtlichen Gegebenheiten in der damaligen Zeit.

Ein großer Teil der Handlung spielt sich im Kloster Frauenchiemsee ab. Genau da tut sich für den zweiten Krimi von Gretel Mayer ein Problem auf. Die Leser werden hin- und hergerissen zwischen Nazikult und fast schon religiösem Wahn. Zusätzlich werden in der Handlung noch einige persönlichen Konflikte und Intrigen der Protagonisten aufgegriffen – jeder einzelne Bereich bekommt dadurch nicht die Aufmerksamkeit, die er eigentlich verdient hätte. Weniger wäre mehr gewesen. Karin Wunsam

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