Die wollen nur spielen!

von Redaktion

Heinz von Wilk lässt seinen schrägen Protagonisten Albin Stocker wieder im Chiemgau ermitteln

Rosenheim/Chiemgau – Einen besonderen Ruf hat er schon, der Albin Stocker aus dem Chiemgau, sowohl in Polizeikreisen, als auch bei deren krimineller Kundschaft. Jemand wie ihn haben beide Seiten insgeheim als „Problemlöser“ gespeichert und nutzen ihn auch immer wieder gern. Wobei der Stocker aus seiner Sicht schon mehr auf der Seite der Guten steht.

Bei seinen Klienten ist das nicht immer so sicher, was der Stocker aber schon gerne selber entscheidet, quasi von Fall zu Fall. Und diese Fälle finden den Stocker immer wieder ganz von alleine, auch wenn er alles tut, ihnen möglichst aus dem Weg zu gehen. Aber da ist nun mal sein Ruf!

Den hat er sich über fünf Fortsetzungen redlich erworben. Wundern muss er sich also nicht, dass er weiter engagiert wird und es jetzt zwischen Buchdeckeln eine sechste Fortsetzung seiner kreativen Problemlösungen zu lesen gibt. Wie schon gesagt, eigentlich will der Stocker nur seine Ruhe haben, wenn da nicht die ungelöste Frage wäre, wer seinen Partner Zeno auf dem Gewissen hat. Jetzt endlich bekommt er einen Hinweis, wenn auch nicht aus Polizeikreisen, doch gerade deshalb hat er die Freiheit, ohne alle Kompromisse vorzugehen. Es zahlt sich für ihn wieder aus, richtig gepflegt vernetzt zu sein. So knüpft er mit viel Geduld und mithilfe eines Münchner Mafiapatens, der ihm einen Gefallen schuldig ist, sein Netz der Rache, das sich erst ganz am Schluss blitzartig und effektiv zusammenzieht.

Stocker-Leser kennen das und überlassen sich bis dahin der spannenden und manchmal dramatischen Zuspitzung, genießen nebenbei ganz entspannt die besondere Atmosphäre in Stockers Musikkneipe „Endstation“, die saukomischen Dialoge seiner Kumpane und immer wieder die fantastischen Rezepte, nach denen in der „Endstation“ aufgekocht wird.

Mit Fantasie aufkochen – ein gutes Stichwort, wenn wir uns dem Autor zuwenden. Das soll neben dem Schreiben eine seiner Stärken sein, wie man hört. Eine Kombination, mit der man bestimmt gut zum Problemlöser taugt, also zumindest bei schlechter Laune. Zu Gast bei Heinz von Wilk, selbst nur als Leser, garantiert auf jeden Fall gute Laune für Stunden!

Sein Albin Stocker hat übrigens Gesellschaft bekommen, den Auer Max. Noch so ein Wilk-Typ der besonders effektiven Art, mit „Lach-Garantie“ wie die Presse schreibt. Die beiden würden sich gut verstehen, beides Ex-Bullen, beide mit diesem herb-deftigen Rosenheimer Charme und Mörder sind sie beide ganz gewiss nicht. Die wollen nur spielen. Claus Bovers

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