Rosenheim – Der Kirchengelehrte und frühchristliche Heilige Augustinus hat um das Jahr 400 die Menschen zum Lob Gottes durch Singen aufgefordert: „Wer singt, der betet doppelt“.
Die Worte des Kirchenlehrers Augustinus hat der im vergangenen Jahr im hohen Alter verstorbene Pfarrer Hans Durner immer wieder zitiert, wenn er im Bildungswerk Rosenheim bei den Fortbildungstagen „Das geistliche Volkslied das Jahr hindurch“ vom Wesen und der Bedeutung des eigenen Singens für die Menschen sprach.
Und er hat den Spruch von Augustinus weitergeführt: „Wer singt, betet doppelt – und wer singt im Leben, der hat mehr vom Leben“.
Seit den 80er-Jahren gestaltet das Zentrum für Volksmusik Volksmusiksendungen mit vor allem regionaler Volksmusik, gesungen und gespielt von Gruppen aus den Landkreisen Rosenheim, Traunstein, Mühldorf und Berchtesgadener Land. Anfangs kam die Musik noch von Schallplatten, Tonkassetten und großen Bändern. Auf Initiative von Jochen Töller vom Bildungswerk Rosenheim unterstützt das Zentrum schon weit über 30 Jahre den von Reinhard Knirsch geleiteten Anbieter „Radio Regenbogen“, früher wöchentlich und für die Lokalsender im ganzen östlichen Oberbayern – gegenwärtig vierzehntägig vor allem für Landkreis und Stadt Rosenheim. Derzeit ist der Sendetermin auf Radio Charivari Rosenheim am Sonntag ab 8 Uhr früh, ungefähr 4o Minuten Volksmusikklänge aus der engeren Heimat.
Am morgigen Sonntag, 11. April, ist es wieder so weit. Zu hören sind Instrumentalgruppen und Sänger aus Eggstätt, Rosenheim, Vagen, Au bei Bad Aibling, Rohrdorf, Höslwang und so weiter. Diesmal wolle man mit geselligen und lustigen Gesängen aus dem Wirtshaus, mit Kinderliedern und geistlichen Volksliedern die Hörerinnen und Hörer zum Mitsingen verführen.
Ob beim populären „Ja, was gibt’s denn heit auf d‘ Nacht? – Heit gibt’s a Rehragout!“ oder beim Refrain „Fidrallalala“ zum „Adam-und-Eva-Lied“.
Neben der Geschichte vom „Hausmichl“ und dem alten Kinderlied vom „Kuckuck und dem Esel“ laden Aufnahmen von Schulkindern zum Mitsingen ein.
Natürlich sind die Hörer der sonntäglichen Volksmusiksendung auch bei den „Halleluja-Rufen“ der Osterlieder zum Mitsingen daheim eingeladen. Der ehemalige Münchner Kardinal und Papst Joseph Ratzinger hat mehrfach darauf hingewiesen, dass nach seiner Auslegung der „Jubilus“ der Engel beim schon benannten Heiligen Augustinus und das Halleluja verwandt ist mit den Jodlern im Gebirge, den „Liedern ohne Worte“. ernst Schusser