Keramikkunst aus dem Holzbrennofen

von Redaktion

Vier Arbeiten von Nikolaus Steindlmüller in Danner-Ausstellung in Pinakothek der Moderne zu sehen

München/Prien – Der Priener Keramiker Nikolaus Steindlmüller ist mit vier Arbeiten – zwei Tellern und zwei Amphoren – in der Ausstellung „Der Danner-Preis 2020 – 100 Jahre Danner-Stiftung“ in der Pinakothek der Moderne vertreten.

Nikolaus Steindlmüller ist einer der wenigen Keramiker in Deutschland, die sich ganz der Keramik und dem Brennen in einem Anagama widmen. Anagama ist die japanische Bezeichnung für einen Holzbrennofen, der als liegender Einkammerofen meistens in einen Hang gebaut und lange gefeuert wird.

Bei dieser Art des Arbeitens kommt der Qualität der Naturtone eine besondere Bedeutung zu, wie Steindlmüller erläutert. Nach vielen auf Papier gezeichneten Entwürfen erfolgt die letzte Formgebung oft spontan. „Dazu braucht es einen guten Moment, in dem sich die Tonmasse scheinbar von selbst auf der Scheibe drehen lässt, große Gefäße aufgebaut werden können oder die Collagen oder geometrischen Quader zueinander finden“, so Steindlmüller.

Ausschlaggebend für das Ergebnis ist oft, wie die Stücke im Ofen platziert werden. Es kommen meist keine Glasuren zum Einsatz, gelegentlich Shino, dazu werden die Stücke den Flammen, dem Rauch, der Glut und der Flugasche ausgesetzt, wodurch dann die Farben entstehen.

Mit dem alle drei Jahre stattfindenden Wettbewerb, der der Ausstellung zugrunde liegt, will die Danner-Stiftung neue gestalterische Ideen und Entwicklungen im Kunsthandwerk fördern. Die gezeigten Arbeiten wurden von einer international besetzten Jury ausgewählt.

Die Ausstellung in der Münchner Pinakothek der Moderne ist noch bis Sonntag, 2. Mai, zu sehen. Der Besuch ist aufgrund der aktuell geltenden Corona-Beschränkungen nur mit einem Ticket in Verbindung mit einem festen Termin möglich. Die Buchung erfolgt über München-Ticket. Geöffnet ist täglich außer Montag von 10 bis 18 Uhr, am Donnerstag von 10 bis 20 Uhr.Klaus Kuhn

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