Erl – Mutig und zhoffnungsfroh haben die Tiroler Festspiele Erl ihr Sommerprogramm verkündet. Das Eröffnungskonzert am 8. Juli bringt unter der Leitung von Erik Nielsen Werke von Brahms (Doppelkonzert für Violine und Cello) und Alexander Skrjabin (die 1. Sinfonie). Auch das Abschlusskonzert am 1. August um 11 Uhr hat Brahms im Programm, nämlich den „Gesang der Parzen“, dazu kommt „Das Lied der Erde“ von Gustav Mahler. Dirigent ist Thomas Guggels.
Brigitte Fassbaender
inszeniert
Mit Wagners „Ring des Nibelungen“ haben die Tiroler Festspiele 1998 begonnen, mit Wagner-Opern starten sie heuer nach dem Corona-Lockdown – „Endlich wieder Wagner!“ jubeln die Festspiel-Veranstalter. Die weltberühmte Altistin und Regisseurin Brigitte Fassbaender inszeniert „Rheingold“, den ersten Teil des Rings. „Unterhaltung auf höchstem Niveau“ will sie bieten. Premiere ist am 10. Juli, weitere Aufführungen sind am 16. und 18. Juli, Dirigent ist Erik Nielsen. „Lohengrin“, diese Oper „über den Glauben, der Berge versetzen oder eben auch einen charismatischen Retter herbeiimaginieren kann“, inszeniert Katharina Thoma, die so diese Oper charakterisiert.
Dirigent ist Titus Engel. Premiere ist am 23. Juli, weitere Aufführungen am 25. und am 31. Juli. Die dritte Oper ist musikalisch auch Wagner-geprägt: die „Königskinder“ von Engelbert Humperdinck, ein mystisches Erwachsenenmärchen: Ein Prinz und ein Gänsemädchen, das von einer Hexe erzogen worden ist, verlieben sich. Mathew Wild inszeniert, Karsten Januschke dirigiert. Premiere ist am 9. Juli, weitere Aufführungen sind am 11. und 17. Juli.
Der Pianist Paul Lewis huldigt zusammen mit der Camerata Salzburg in drei Konzerten mit allen seinen Klavierkonzerten dem Vorjahresjubilar Ludwig van Beethoven, am 27., 28. und 29. Juli. Zu Beethovens Musik erklingt jeweils Musik von Schubert.
Die „Musicbanda Franui“ aus Osttirol darf in Erl nie fehlen. Gemeinsam mit den Schauspielern Regina Fritsch und Sven-Eric Bechtolf gestalten sie den „Reigen“ von Arthur Schnitzler, der erotisch alle sozialen Schichten vom Proletariat bis zur Aristokratie durchwandert.
Hier geht das Hausmädchen aus Böhmen mit Gustav Mahler Hand in Hand, im Chambre séparée klimpert Erik Satie, die Ausführungen des Dichters begleiten Klänge von John Cage, im ehelichen Schlafzimmer weht zur Erinnerung an die italienische Hochzeitsreise eine Arie von Giuseppe Verdi heran. Und immer dort, wo es schließlich zum Beischlaf kommt (der im Text lapidar mit drei Strichen angedeutet wird), gibt es viel Platz für Musik.
Udo Wachtveitl und das Amici Ensemble feiern am 22. Juli Italien als Sehnsuchtsland in Briefen, Gedichten, Texten und Kompositionen. Die Opernsänger von morgen kann man an zwei Abenden hören: Die Absolventen der von Kammersängerin Edith Wiens geleiteten „Meistersinger-Akademie Neumarkt i. d. Oberpfalz“ präsentieren sich am 24. Juli, die Masterclass des Tenors Neil Shicoff lässt sich am 14. Juli hören. Helmut Deutsch, einer der besten Liedbegleiter der Welt, begleitet am 13. Juli drei Sängerinnen, darunter Felicitas Fuchs aus Rosenheim und Stefanie Irányi, die aus Schleching stammt.
Der Chor Capella Minsk singt am 30. Juli russische Kirchen- und Volksmusik. Moderne Musik spielt am 21. Juli das „Klangforum Wien“, ein Kollektiv unerschrockener Entdecker und Fragensteller. Jazz ist Trumpf am 20. Juli beim Konzert des 18-köpfigen Orjazztra Vienna. rwj