Vor 14 Tagen haben wir an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass wir an verschiedenen Orten im Verbreitungsgebiet der OVB-Heimatzeitungen im Sommer zu Mitsing-Veranstaltungen einladen werden. Zahlreiche Leserinnen und Leser haben sich daraufhin gemeldet und ihre Adresse und Telefonnummer mitgeteilt, damit wir sie zu diesen geplanten Terminen einladen können. Die ersten Rückmeldungen kamen schon am Vormittag – und in allen Schreiben war die Freude zu erkennen, dass endlich wieder gemeinsames Singen möglich sein könnte. Zu lang schon haben die Corona-Vorgaben das Singen in größerer Gemeinschaft, ob im Chor oder im unperfekten zufälligen Miteinander verhindert.
Wenn nun die Corona-Zahlen nachhaltig niedrigen Werten zustreben, dann ist die Zeit gekommen, wieder zum gemeinsamen Singen einzuladen. In ganz natürlicher Weise, ohne Streben nach Perfektion, mit nachhaltigem gemeinschaftsbildenden Charakter wollen wir von der Volksmusikpflege Singtermine an verschiedenen Orten mit unterschiedlichen Liedern anbieten. Hier einige bewährte Beispiele:
„Bin i net a schena Hoh? – Kikerikiki!“: Mit großer Freude singen Kinder, wenn auch die Erwachsenen aus ihrem Umfeld mitmachen! Die generationenübergreifenden Erlebnissingen für Familien, für Enkel und Großeltern, für Kinder und Eltern, Onkel und Tanten haben vor Corona großen Zulauf erlebt. Mit diesen lustigen Liedern für Kinder und Erwachsene wollen wir auch jetzt versuchen, im gemeinsamen, natürlichen Singen der Generationen Freude zu vermitteln. Überlieferte Kinderlieder wie „Der Kuckuck und der Esel“ oder vom „alten Hausmichl“ treffen auf unsere neugestalteten Lieder wie „Beim Bimperlwirt“ oder den „Gickerl“ – und wir stellen singerisch die Frage „Wer is denn heit zum Singa do?“.
„Mariechen saß weinend im Garten“: Auf Straßen und Plätzen sind wir als Moritatensänger unterwegs und laden Passanten zum Zuhören und Mitsingen bei alten Balladen, schaurigen Moritaten und Ereignisliedern über bayerische Helden ein. Auf der großen Moritatentafel sind die Bilder zu den Liedern zu sehen und Alt und Jung können mitsingen bei „Mariechen“, „Lenchen“ oder „Sabinchen“, beim „Bettlmandl“, oder beim „Schwarzschlossergesell“ – immer geht es um die Liebe und das Leben – auch beim „Wirtssepperl von Garching“, beim „Boarischen Hiasl“ oder beim „Räuber Kneißl“. Bei diesen bayerischen „Heldengestalten“ schwingt auch Sozialkritik mit, wie auch bei der alten Ballade vom „Tannhauser“.
„De Gamserl schwarz und braun“: Wir singen den „Fensterstock-Hias“ oder „Fein sein, beinander bleibn“, bayerische Volkslieder und Gstanzl, lustige und nachdenkliche oder allgemein bekannte Texte wie „Mei Huat, der hot drei Löcha“, die auf unterschiedliche Melodien gesungen werden können.
Viele weitere Sing-Gelegenheiten gäbe es wieder ganz kreativ zu reaktivieren, so etwa der Gang durch die Natur mit Liedern über Gott und die Welt, die gesellige Frühschoppenmusik mit Stückln zum Zuhören und Mitsingen oder „Sah ein Knab ein Röslein stehn“: Gemeinsam erklingen die deutschen Volkslieder, die die ältere Generation noch in der Schule gelernt hat.
Wenn Sie ein solches Singerlebnis zum Mitmachen an Ihrem Ort haben wollen, dann schreiben Sie an Ernst Schusser, Friedrich-Jahn-Straße 3, 83052 Bruckmühl (Fax 08062/7767505 E-Mail: ernst.schusser@heimatpfleger.bayern) – oder Sie sprechen Ihre Nachricht mit Name, Adresse und Telefonnummer auf den Anrufbeantworter unter 0172/ 8516444. Wohl ab Juli könnten diese gemeinsamen Singen im kleineren Rahmen mit Corona-Vorgaben möglich sein.