Riedering – Über ein Jahr lang blieb es im Theaterzelt der Ringsgwandls leer, nur die Kulissenbauer waren fleißig. Ein neues Stück ist in Vorbereitung. Doch jetzt kehrt erst einmal wieder normales Leben ein im Riederinger Zelt: Am Donnerstag, 1. Juli, wird um 18 Uhr der Klassiker vom „Himmegugga“ gespielt.
Erste Vorstellungen fast ausverkauft
Die Theaterchefin Elfriede Ringsgwandl hat den Neustart professionell geplant. Die erste Vorstellung ist so gut wie ausverkauft, auch bei den Folgeterminen und den anderen Stücken auf der großen Bühne („Gsindlkind“ und „Zigeunerbauer“) sind nur noch wenige Plätze frei. Was bis zum Start an behördlichen Regelungen eventuell noch auf sie zukommt, fürchtet sie nicht. „Wir warten einfach ab und reagieren kurzfristig. Hauptsache, wir können wieder spielen!“ Auf die Frage, was sie und ihre Truppe in der langen Wartezeit gemacht haben, erfährt man: „Spazierengehen geht ja nur eine Zeit lang, Langeweile mag ich sowieso nicht und darum haben wir die Zeit kreativ genutzt.“
Auf die konkrete Nachfrage ergibt sich: Das neue Stück „Lukas Straßenkind“ soll, wenn alles klappt, möglichst noch in diesem Jahr Premiere haben. So etwas will organisiert sein und neue Kulissen braucht es dafür natürlich auch. Für die hatte die technische Truppe um Erwin Ringsgwandl dieses Mal viel mehr Zeit als üblich. Erwin Ringsgwandls Spruch „Meine Frau hat eine Idee und ich dafür zwei Jahre Arbeit“ passte diesmal nicht so ganz. Die Proben für „Lukas Straßenkind“ müssen allerdings noch warten, bis die Theatertruppe nach Monaten der Pause wieder weiß, worauf es ankommt. Im September vergangenen Jahres, als nach der ersten Corona-Welle für ein paar Wochen wieder gespielt werden durfte, machte die Truppe eine ganz neue Erfahrung: Je länger eine Spielpause dauert, umso mehr muss vor dem Neustart geprobt werden. Das hatten sie übersehen. Alle, selbst die Chefin, erinnern sich noch an ihre ungewohnten Aussetzer bei den Proben damals im September.
Um diese Erfahrung reicher und sehr motiviert wird die Truppe am 1. Juli wieder an den Start gehen. „Gerade beim Himmegugga mit seinen vielen Details müssen wir intensiv proben,“ weiß Theaterchefin Elfriede Ringsgwandl; „Wir werden das Ganze fünfmal durchspielen, wenigstens!“
Zwangspause
gut überstanden
Ansonsten haben alle Darsteller die Zwangspause gut überstanden, was sicher mit der lang gewachsenen Struktur der Truppe zu tun hat. Niemand aus dem Ensemble ist abgesprungen und Nachwuchssorgen hatte das Theater sowieso noch nie.
Auch zur näheren Zukunft hat Elfriede Ringsgwandl gute Nachrichten: Das Landratsamt Rosenheim hat die Genehmigung für das große Theaterzelt um weitere fünf Jahre verlängert, „ohne große Umstände, nur mit ein paar freundlichen Zeilen.“