Volkslied und Volksmusik zum Mitmachen

von Redaktion

Gemeinsam singen – Einladungen zu Veranstaltungen in Bruckmühl, Schloss Hartmannsberg und Prien

Musik hilft den Menschen bei der Bewältigung ihres Lebens, besonders auch, wenn Sorgen überhand nehmen oder Probleme drängen. Das haben Studien in der jüngsten Zeit belegt – aber das haben wir mit unserem einfachen Menschenverstand selbst erfahren. Deshalb ist der Zulauf zu selbst gemachter Musik, zum eigenen Singen und Musizieren in Corona-Zeiten und gerade auch jetzt besonders ausgeprägt. Nach der erzwungenen Distanz ist menschliche Nähe in vielerlei musikalischer Eigenaktivität gesucht.

In besonderer Weise spüren wir dies in diesem Sommer bei unseren volksmusikalischen Angeboten: Die Passanten scharen sich um die Moritatentafel der Bänkelsänger am Stadtplatz in Mühldorf, suchen in der prallen Sonne einen schattigen Platz zum Verweilen und Mitsingen. Die Menschen kommen zu einer Andacht mit geistlichen Volksliedern am Montagabend zu einer kleinen Dorfkirche, singen die Lieder intensiv mit und machen sich Gedanken über Gott und die Welt. Fast 50 Personen folgen der Einladung eines Vereins in Hohenlinden zu einem Spaziergang mit historischen Volksliedern durch die Ortschaft am Sonntagnachmittag und kehren danach gesellig in einem Biergarten ein. Das sind nur drei Beispiele, wie das eigene Singen und gemeinsame Musizieren, die alten und neuen Volkslieder und regionalbezogenen Melodien soziale Nähe und Begegnung ermöglichen und Lebensfreude vermitteln. So will die Volksmusikpflege des Landkreises Rosenheim auch in den nächsten 14 Tagen zu ganz unterschiedlichen musikalischen Begegnungen und zum Selbermachen in Gemeinschaft einladen:

Am Mittwoch, 4. August, um 18 Uhr treffen sich Jung und Alt vor der evangelischen Johanneskirche in Bruckmühl zum Singen von deutschen und bayerischen Volksliedern. In besonderer Weise werden auch Lieder für Familien und Kinder gesungen: Da fragen wir musikalisch „Bin i net a schena Hoh?“ oder erfahren, was beim Bimperlwirt los ist, wenn der Kasperl einkehrt. Es ist für die Kinder beeindruckend und nachhaltig, wenn sie beim Singen dabei sein dürfen und auch die Erwachsenen Freude an ihren Kinderliedern haben.

Am Donnerstag, 5. August, um 19 Uhr ist der Park bei Schloss Hartmannsberg zwischen Bad Endorf und Eggstätt wieder geöffnet. Beim „Singen am See“ stehen diesmal die Lieder im Mittelpunkt, die eine Geschichte erzählen. Es sind dies die alten Balladen wie das „Bettlmandl“ oder die Geschichte von „Adam und Eva“, wie das Lied in der Familie Linhuber in Meisham bei Eggstätt seit Generationen weitergegeben wird. Natürlich singen wir gemeinsam auch Lieder über Wildschützen wie den „Jennerwein“ oder über den Räuber Kneißl. Zu dieser Veranstaltung ist eine namentliche Anmeldung mit Adresse und Telefonnummer erforderlich beim Kulturreferat des Landkreises Rosenheim (Telefon 08031/3921039), mit E-Mail unter kulturverein@lra-rosenheim.de oder mit Post an Ernst Schusser, Friedrich-Jahn-Straße 3, 83052 Bruckmühl.

Am Dienstag, 10 August, um 20 Uhr gibt es ein besonderes Schmankerl in Prien: Im „Chiemsee-Saal“, Alte Rathausstraße 11, lassen Musikanten und Sänger Dokumente des musikalischen Lebens in Prien aus der Zeit der Jahrhundertwende um 1900 neu erklingen. Da spielt zum Beispiel eine Klarinettenmusik unter Leitung von Wolfgang Forstner aus den Notenhandschriften des Maurer- und Musikmeisters Peter Schmid Tanzweisen wie Schottisch, Polka oder „Halb-Walzer“. Ein Salonquartett mit zwei Geigen, Flöte und Kontragitarre (Leitung Martin Prochazka) musiziert aus den Noten von Leopold Schader. Einige Lieder werden vom Ehepaar Leidel vorgetragen, und alle Besucher sind zum Mitsingen eingeladen.

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