Rosenheim – Lange musste er auf Konzerte verzichten, jetzt steht er wieder auf der Bühne: Beim Strandkorb-Festival im Rosenheimer Mangfallpark versetzte der belgische Sänger Milow die 1100 Zuschauer in Feierlaune. Daran konnte auch das Regenwetter nichts ändern.
Regenjacken, Gummistiefel und Thermodecken: Es muss ein doch eher ungewöhnliches Bild gewesen sein, das sich dem Sänger Milow – der mit Geburtsnamen Jonathan Vandenbroeck heißt – vor seinem Konzert gezeigt hat. Vor vier Jahren sei er bereits in Rosenheim gewesen, wenn auch bei deutlich besserem Wetter, wie er mit einem Lächeln anmerkte. In einem Mix aus Deutsch und Englisch führte er durch sein Programm, erzählte immer wieder kleine Anekdoten aus seinem Leben.
Mit dem Lied „First day of my life“ eröffnete er als erster internationaler Künstler den Abend auf dem Strandkorb-Festival. In dem Song erzählte er davon, dass es öfter schwere Zeiten gibt und auch in Zukunft noch geben wird. Es könne immer wieder passieren, dass nicht alles sonnig und rosig sei, davon aber dürfe man sich nicht abhalten lassen. Es ist ein Lied, das gerade während der momentanen Zeit treffender nicht sein könnte. So hatten auch Milow und seine Band aufgrund der Corona-Pandemie über 70 Konzerte absagen müssen. Mittlerweile sind sie wieder auf Tour und haben nicht nur neue Lieder, sondern auch einige Klassiker mit dabei. Unter anderem die Hits „Ayo technology“, „You and me“ oder „Howling at the moon“.
Mit seinem Mix aus flotten Tanznummern und ruhigen Balladen begeisterte Milow auch die Zuhörer im Mangfallpark. Spätestens nach dem zweiten Lied hielt es niemanden mehr in seinem Strandkorb. Es wurde getanzt, mitgesungen und geklatscht. Der Regen schien spätestens dann vergessen. Es folgten die Lieder „Swimming against the tide“ – wie passend angesichts des Wetters! – und sein neuester Hit „ASAP“ – ein Lied über all das, was kommen wird und all das, was gemeinsam wieder möglich sein kann. Und zwar nicht irgendwann, sondern ASAP, also „as soon as possible“ (so schnell wie möglich).
Dass Milow nicht nur ein Meister des frohen Wohlfühl-Pop ist, stellte er spätestens mit dem Lied „Laura‘s Song“ unter Beweis, das er seiner langjährigen Freundin gewidmet hat. Emotional wurde es auch, als er gemeinsam mit seiner Band a cappella das Lied „Lay your worry down“ sang. Mit den Zugaben „Nobody needs you like I do“, „Michael Jordan“ und „Tourist“ verabschiedete sich der Belgier von 1100 begeisterten Zuschauern und erntete dafür minutenlange stehende Ovationen. Anna Heise