Buntes Musikfeuerwerk vor malerischer Kulisse

von Redaktion

„KraftWagen“ begeistert das Publikum mit „Fantastischem Musiktheater“ auf dem Gelände der Wachtl-Bahn

Kiefersfelden – Seinem Namen „Fantastisches Musiktheater“ machte die Aufführung der Formation „KraftWagen“ auf dem Gelände der Wachtl-Bahn jetzt alle Ehre. Inszeniert und organisiert von der bekannten Sopranistin Anahita Ahsef, die unter anderem am Staatstheater Braunschweig singt, erlebten die vielen Zuschauer ein musikalisches Feuerwerk, mit Gesang, Tanz, Theater und Show.

Ouvertüre macht
Lust auf mehr

Schon die Ouvertüre war bestens gelungen, denn, geradeso als wäre der große weiße Schwan dem nahen Kieferbach entstiegen, betrat dieser, von einschmeichelnder Musik begleitet, die Bühne und gab schon einen kleinen Vorgeschmack auf das nun Folgende. Voll beladen mit Musik fuhr die „Wachtl-Bahn“ der untergehenden Sonne entgegen, hielt dann aber doch und entließ ihre musikalisch-magischen Gäste, die Kieferer Weisenbläser.

Deren Klänge dienten Anahita Ahsef (Aine) als Inspiration, die mit herrlichem Schwanengesang durch die Zuschauerränge mäanderte und die Bühne, bevölkert von fantastischen und mystischen Wesen, betrat. Dort erwartete sie bereits Opernsänger Andreas Hörl und zusammen begrüßten sie mit dem Lied „Im schönen Wiesengrunde“ die geradezu andächtig lauschenden Zuhörer. Die waren ganz hingerissen von der Abfolge des Theaters mit virtuosen Musikanten, begnadetem Gesang und zauberhaften Kostümen, vor großartiger Bergkulisse und dem Restlicht der untergehenden roten Sonne.

Ob Elvis Presley oder Richard Wagner, George Gershwin oder Deep Purple, für jeden war was dabei in dem musikalischen Medley, mit Freude und Leidenschaft vorgetragen und mit viel Applaus belohnt. Das Theaterschiff steuerte auf die hohe See, die Bühne verwandelte sich in ein blau-metallenes, stürmisches Meer, in dem Anahita Ahsef als singende Kapitänin das Ruder fest in der Hand hielt. Auf den Schiffsplanken vollführten kleine grüne Männchen seltsame Tänze, und das gesamte Theaterensemble schaukelte musikalisch in der sanften Dünung des weiten Ozeans.

Nach kurzer, schöpferischer Pause holten jazzige und poppige Klänge die Zuschauer wieder zurück auf ihre Plätze, und Anahita Ahsef (Aine), in ein Regenbogenkostüm gekleidet, besang mit Andreas Hörl (Angus) das Leben, die Liebe und die Tages- und Jahreszeiten im fernen Amerika, begleitet von den Weisenbläser-Klängen aus der „Wachtl-Bahn“.

Wieder zurück von der musikalischen Reise der beiden, übernahmen die Oberaudorfer Goaßlschnoizer lautstark das Kommando. In exaktem Einklang zischten die peitschenden Laute durch die hereinbrechende Nacht, begleitet von passender Ziach-Musik. Deutlich ruhiger dann die einschmeichelnden Töne aus der Flöte von Johanna Hartmann, die das Finale einläuteten. Durch bunte Lichter illuminiert, zogen die Protagonisten des Abends noch einmal über den Platz, um dann auf der Bühne mit Tanz, Musik und Gesang ihrem Publikum ein letztes Mal ganz nahe zu sein.

Duett aus dem
Rosenkavalier

Mit einem Duett aus dem Rosenkavalier verabschiedeten sich Aine (Anahita Ahsef) und Angus (Andreas Hörl) nach gut zweistündigem fantastischen Musiktheater. Die klangvolle Reise über Wasser, Wiesen und durch unbekannte Welten endete wieder da, wo sie begonnen hatte, auf dem Kieferer Wachtl-Bahnhof, nicht aber ohne die von den Zuschauern lautstark geforderte und passende Zugabe „Guten Abend, gute Nacht“, wobei nahezu alle mitsangen. Franz Hoffmann

Artikel 2 von 7