„Vamos a ver“ heißt „Schaumaramoi“

von Redaktion

„Cubaboarische Tradicional“ präsentieren erste CD – Vom Cha-Cha-Cha bis zum Zwiefachen

Rosenheim – Die vor rund 20 Jahren entstandene Band „Die Cubaboarischen“ beendete Anfang 2019 ihren gemeinsamen musikalischen Weg. Fünf Musiker und Mitbegründer der erfolgreichen Formation aus dem Mangfalltal machen seitdem zusammen mit zwei langjährigen Musikfreunden als „Cubaboarische Tradicional“ weiter.

Auch ihnen ist wie den meisten Musikschaffenden Corona dazwischengekommen, doch sie haben das Beste aus der Pandemie gemacht: Zwischen Mai 2020 und Mai 2021 entstand ihre erste CD. Andreas Meixner, Michael Mayer, Hans Förg, Sepp Rottmayr und Markus Wallner mit den beiden Neuzugängen Hans Leiter und Omar Belmonte bringen mit 14 Liedern auf hohem musikalischem Niveau und auf begeisternde Weise Rhythmus und Lebensfreude zum Ausdruck – als Mix aus zwei verschiedenen Kulturen.

Neben dem instrumentalen Können ist der harmonische mehrstimmige Männergesang ihr Markenzeichen. Die Stücke des Albums sind teils original und unverändert bayerisch und teils original kubanisch-lateinamerikanisch, dazu die bekannte cubaboarische Mischung – alles mit eigenen Liedern oder Arrangements.

Für die Bearbeitung zeichnen in erster Linie Hans Förg, Sepp Rottmayr und Omar Belmonte verantwortlich. „Bei der Auswahl der einzelnen Nummern fließen jedoch Ideen von allen ein und es gibt dazu viele Gruppenentscheidungen“ verrät Markus Wallner, der als Band-Ansprechpartner fungiert, im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen.

Bei der Suche nach kubanisch-lateinamerikanischen Liedern nutzen sie auch ihre durch zahlreiche Kuba-Reisen entstandenen Kontakte zu lokalen Musikern. Auch beim Aufspüren bayerischen Liedgutes sind sie sehr kreativ. Für den Zwiefachen „Der Melcherlbauer von Ernsgad’n“, geschrieben von den bereits verstorbenen Musikanten Wastl Biswanger (Komponist) und Franz Schießl (Text), haben sie von den beiden Witwen die Rechte an dem Stück erhalten.

Die vielfältige rhythmische Bandbreite der 14 CD-Nummern erstreckt sich vom Cha-Cha-Cha über Son Montuno und Merengue bis zum Zwiefachen. Ebenso breit gefächert sind die Liedthemen – von der bayerischen Polka „S‘kost ja nix“ und dem besagten Zwiefachen über das bilingual bayerisch-spanische „Son de la loma, cantan en el llano – Mia san vom Mangfoidoi, und singan überoi“ und dem schmachtenden Liebeslied „El Reloj“ bis zum kubanischen Klassiker aus dem Jahr 1930 „El Manisero“, von dem es eine Version mit Louis Armstrong gibt. „El Manisero“ ist der Erdnussverkäufer und bei „Cubaboarische Tradicional“ ist auch der Text entsprechend zweisprachig modifiziert („Wer kimmt denn do daher, da Manisero mit seine Erdnusspackerl – El manisero llego“).

Dass die bayerische und kubanische Lebensart starke Parallelen aufweisen, unterstreicht insbesondere der Liedtitel „Vamos a ver“ ein zu eins trefflich ins Bairische übersetzt mit dem Pendant „Schaumaramoi“.

„Cubaboarische Tradicional“ sind 2021 bei zahlreichen Konzerten auf der Bühne zu sehen. „Wir haben auch für 2022 und 2023 schon Anfragen“ berichtet Markus Wallner. Die CD sowie Termine gibt es unter www.cubaboarische-tradicional.de. Dort sind auch alle Liedtexte, Titelbeschreibungen und Übersetzungen nachzulesen.Johann Baumann

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