Bruckmühl – Ein weiteres Mal dürfen sich Bürgermeister Richard Richter, Rupert Dorrer und die Galerie über eine Schenkung für die Kunstsammlung des Marktes – Stiftung Rupert Dorrer – freuen. Die Aiblinger Malerin Heidi Muggli wollte auf diesem Weg ihre Wertschätzung des nun seit zweieinhalb Jahrzehnten bestehenden Engagements der Gemeinde Bruckmühl für die Galerie des Marktes bekunden. Muggli stiftete aus ihrem Privatbesitz ein Bild des Samerberger Malers Bruno Tausend, der von 1915 bis 1984 lebte und arbeitete. Drei Tausends bewohnten gemeinsam einen Hof auf dem Samerberg, alle drei waren dort künstlerisch tätig: der Vater Josef Tausend, seine Tochter Maria und der Sohn Bruno.
Bruno Tausend entwickelte bereits früh einen sehr eigenwilligen Stil. Seine künstlerische Vorlage blieb Zeit seines Lebens die Naturwelt des Samerbergs, aber auch religiöse Motive brachte er in seine Malerei ein. Es ist die Reduzierung auf das Elementare, die seine Bilder auszeichnet. Immer wieder gestaltete er die Fichtenwälder des Samerbergs, und schuf eine abstrahierte, eigene Sicht auf diese Landschaft. Nichts ist bei seiner malerischen Gestaltung dem Zufall überlassen. Große ausgewachsene Bäume mit hellen, nahezu leuchtenden Stämmen wechseln mit in Reihen stehenden nachwachsenden Fichten. Die Konsequenz, mit der Tausend dieses Konzept verfolgte, hebt seine Bilder weit über eine Beliebigkeit hinaus, führt sie auf die geistige Ebene hin.
Tausend pflegte freundschaftlichen Kontakt zu den im Rosenheim der Nachkriegszeit lebenden Künstlern. Als diese die Gruppe 51 gründeten, trat er als Einzelgänger zwar nicht bei, bestärkte sie aber in ihrer Abkehr von der traditionsreichen Malerei und der Hinwendung zu neuen künstlerischen Formen.
Das Bild mit Tausends Fichtenwäldern ist nach der Sommerpause noch einige Wochen in der Galerie an einem guten Platz zu sehen.
Die Galerie öffnet wieder am Samstag, 11. September, und zeigt nochmals die Dorrerstiftung bis zum Sonntag, 3. Oktober. bö