Im Spannungsfeld zwischen Groß und Klein

von Redaktion

Die Ausstellung „MakroMikro“ präsentiert Arbeiten von Viola Spatzier und Peter Pusch in Neubeuern

Neubeuern – Viola Spatzier hat als Mitglied des Neubeurer Künstlerkreises den Rosenheimer Maler Peter Pusch eingeladen, mit ihr die aktuelle Ausstellung „MakroMikro“ in der Galerie am Markt zu gestalten.

Um dem Titel der Ausstellung gerecht zu werden, wählte Viola Spatzier ihre größten Bilder aus, während Peter Pusch seine kleinsten Formate mitbrachte, um sie im Kontrast zueinander zu präsentieren.

Die Arbeit von Viola Spatzier als Kunsttherapeutin und ihre Erfahrungen aus früheren Tätigkeiten als Kirchenmalerin und Glasveredlerin fließen in ihr Schaffen mit ein. „Die großen Formate sind immer auch Begleitbilder zu den kleineren Werken“, erzählt die Künstlerin. An den großen Bildern male sie mehrere Monate, manchmal sogar Jahre, während die kleinen Bilder immer aktueller seien.

Bei dem Bild mit dem Titel „Triangulation“ geht es um die Erforschung der Weiblichkeit, das Spannungsfeld zwischen Idealisierung und Abwertung sowie deren Zusammenwirken. Die archaisch wirkenden Käfer haben etwas Bedrohliches an sich, durch ihren Panzer aber auch etwas Schützendes. Das Bild mit dem Titel „Kontakt“ entstand im ersten Lockdown, als private persönliche Begegnungen nicht möglich waren.

An dem Bild „Gewitter“ hat sie mehrere Jahre gearbeitet: „Ich beginne immer mit einer Ursprungsidee“, erläutert Viola Spatzier ihre Vorgehensweise, „aber das Bild entwickelt sich erst im Laufe der Zeit, wenn ich daran arbeite“.

Peter Pusch begann mit dem Malen als Autodidakt und seine Werke sind für ihn auch ein Gegenentwurf zu seiner Arbeit als Steuerberater. Für ihn ist es wichtig, dass immer noch freie Flächen auf dem Zeichenblatt zu sehen sind. Er arbeitet immer in Serien. Seine Bilder erinnern an chinesische Kalligrafien, entstehen aber „absichtslos“. Aus diesem Grund hat er kein einziges Bild betitelt.

Peter Pusch lässt die Farbe laufen, beobachtet, wie sie auf dem Blatt reagiert und vollendet dann das entstandene Muster mit gezielten Pinselstrichen. Manche Motive seiner Tuschearbeiten wirken wie Versteinerungen. Edith Riedl

Bis 24. Oktober

Die Ausstellung ist noch bis 24. Oktober in der Galerie am Markt in Neubeuern zu sehen. Öffnungszeiten sind am Freitag von 17 bis 20 Uhr, am Samstag von 14 bis 19 Uhr und am Sonntag von 11 bis 19 Uhr.

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