Ölbild von Roubaud für 14000 Euro verkauft

von Redaktion

Zweite Versteigerung im Kunstauktionshaus Gailer in Breitbrunn erfolgreich – Hauptwerk von Johann Sperl bleibt liegen

Breitbrunn – Die zweite Auktion im Gailer-Kunstaktionshaus an der Seestraße war ein voller Erfolg. Von den gut 800 angebotenen Gemälden, Grafiken und Skulpturen wurden 70 Prozent während der Versteigerung verkauft. Und auch der Nachverkauf „läuft super“, sagt Susanne Gailer im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen. Auch aus dem europäischen Ausland sowie den USA und Kanada wurde mitgesteigert.

Drei Telefonleitungen
und Online-Angebot

Familie Gailer mit Seniorchef Franz Gailer und den beiden Söhnen, die inzwischen alle im Kunstunternehmen mit zwei ständigen Ausstellungen auf Frauenchiemsee mitarbeiten, waren am vergangenen Samstag an drei Telefonleitungen und online durchgehend gut beschäftigt. Neun Stunden arbeitete Franz Gailer als Auktionator durch, während Hunderte Interessenten online die Auktion verfolgen und weltweit mitbieten konnten.

Unter den Höhepunkten war ein kleinformatiges, lebendig gemaltes Bild des berühmten russischen Pferde- und Schlachtenmalers Franz Roubaud. Sein „Kosakenreiter in vollem Galopp mit roter Fahne“ von 1893 war mit einem Mindestpreis von 6500 Euro angesetzt und erzielte durch mehrere Bieter 14000 Euro. Ein alter Meister mit der „Verkündigung Marias“ in Öl aus dem 17./18. Jahrhundert bekam nach dem Limit von 1800 Euro bei 5000 Euro den Zuschlag. Hoch begehrt war auch der „Promenadeplatz in München“ aus dem Jahr 1917 von Charles Vetter, bei dem sich nach den Geboten einiger privater Sammler schließlich ein Museum aus Norddeutschland durchsetzte. Die für 600 Euro angebotene Farblithografie „Regen“ (1940) von Günther Ücker wechselte nach dem Angebotspreis von 600 Euro für 3000 Euro den Besitzer. Unerwartet für das Auktionshaus war, dass ein Hauptwerk von Johann Sperl mit einem mächtigen Originalrahmen und einem Angebotslimit von 45000 Euro nicht verkauft wurde. Sperl ist einer der bedeutendsten Vertreter der süddeutschen Stimmungslandschaft und wird meist in Zusammenhang mit seinem Lehrer und Freund Wilhelm Leibl genannt. Das 1874 entstandene Ölbild „Heimkehr des Urlaubers“ zeigt einen selbstbewussten jungen Mann, der auf einem Bauernhof, umringt von bewundernden jungen Frauen, offensichtlich seine Reiseerlebnisse erzählt.

Bild aus Zimmer der

Oberbürgermeisterin

Das Bild befand sich als Leihgabe früher im Besitz des Münchner Lenbachhauses und schmückte als Leihgabe lange das Dienstzimmer der Rosenheimer Oberbürgermeisterin. Im Nachverkauf gebe es allerdings bereits einige Interessenten, heißt es vonseiten des Aktionshauses. Die nächste Ausstellung bei Gailer findet im Januar 2022 statt. Thema soll die süddeutsche Malerei am und um den Chiemsee sowie seine Inseln sein. Der genaue Termin steht noch nicht fest. Christiane Giesen

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