Aschau – Zusammen mit drei jungen renommierten Künstlern – Korbinian Altenberger (Violine), Katharina Schmidt (Cello) und Johannes Berger (Cello) – spielte Oboist Professor Hansjörg Schellenberger Werke von barocken Komponisten in der Sachranger Pfarrkirche St. Michael. Bis auf Bachs Triosonate in G-Dur, BWV 1038, standen die „Barockkontraste“ – so der Titel – in der Tonart moll. Und bis auf drei Solo-Einwürfe blieb die Besetzung Violine, Oboe, Cello und Cembalo konstant.
Johannes Berger war am Cembalo ein einfühlsamer, virtuoser Begleiter – obwohl er meist im Hintergrund agierte. Korbinian Altenberger an der Violine und Cellistin Katharina Schmidt spielten mit Eleganz, wohl dosiertem Vibrato und kultiviertem Ton.
Schellenberger glänzte mit samtigem Ton, schwingenden Legatobögen und perlenden Läufen. Zwischen den Triosonaten erklangen Solo-Einlagen: Aus den „Metamorphosen nach Ovid“ von Benjamin Britten gab Schellenberger Pan zum Besten. Griechische Mythologie, impressionistisch gezeichnet und voll klagender Sehnsucht – ein wahrer Kontrast zum ansonsten barocken Programm des Abends und doch ob seiner melancholischen Grundstimmung passend. Da entsprach das Andante aus der Sonate in a-moll, BWV 1003 für Violine schon eher dem Titel „Barockkontraste“, drückte es doch sanfte Schönheit aus, die Korbinian Altenberger schnörkellos in gleichmäßigen Achteln mit der Melodie auf den oberen Saiten und Bass auf den unteren Seiten zeichnete.
In den Triosonaten von Händel Triosonaten setzten die Musiker das konzertante Prinzip, die Affekte und die Polyphonie durchgängig mit viel Feingefühl um. Jede Triosonate war für sich ein Prachtstück barocker Klangkultur. Die zum Abschluss dargebotene d-moll-Triosonate von Bach wies allerdings schon den Weg ins nächste Musikzeitalter, das Rokoko. Denn in dem Werk wechselt die Stimmung vom rezitativen Zwiegespräch im adagio zum beschwingten und lebensfrohen allegro, vom nachdenklich-süßen largo schließlich zum tänzerisch-beschwingten vivace. Endlich wieder klassische Musik – mit Barockkontrasten. Elisabeth Kirchner