Kunst in Zeiten des Krieges

von Redaktion

Künstlerkreis Neubeuern zeigt noch heute und morgen Gemeinschaftsausstellung

Neubeuern – Der Krieg in der Ukraine hat in der Gemeinschaftsausstellung des Künstlerkreises Neubeuern deutlich seine Spuren hinterlassen. Einige Bilder sind erst nach Ausbruch des Krieges entstanden und beinhalten den eindringlichen Wunsch nach Frieden, während andere Bilder die Gewalt ausblenden und die Gedanken an friedvolle und harmonische Zeiten aufrecht erhalten.

So bildet beispielsweise das Foto Lilientriebe mit dem Titel „…was treibt“ von Maresa Jung einen Kontrast zu den Bildern von Siglinde Berndt „bleib“ und „Hoffnung“. Die Aquarelle von Ulrike Kirchner „Weiße Gasse“ und „Sonniger Süden“ lassen an eine Flugreise in den Urlaub denken, während man bei den Monotypien von Dorothee Henrich „Flugversuche in Krisenzeiten“ die Bomben und Panzer des Krieges vor Augen hat.

Während die Acrylbilder von Christa Ulmer-Thurn „Im Spinnennetz“ und „Vernichtung“ hoffnungslos zurücklassen, zeigt die Tuschezeichnung einer Schwangeren von Jutta Mayr, dass das Leben auch in Kriegszeiten immer weitergeht. Das Fundstück eines leeren Hornissennestes von Bri Oppel mit dem Untertitel „Berühre mich nicht“ lässt die Frage offen, ob man dabei an eine Kaserne denkt, deren Soldaten in den Krieg gezogen sind, oder an eine verlassene Stadt, deren Bewohner vor dem Krieg geflohen sind.

Bei Regina Marmaglios Holzskulptur „Allerseelen“ und „Pilgrimage (Pilgerfahrt)“ von Shauna Vogel erinnert man sich daran, dass Hoffnung und Gebet Hand in Hand gehen. Hans Heibls „Impressionen“ erwecken den Eindruck der belagerten und angegriffenen Städte, Therese Austermann fordert mit ihren Bildern aus Seide, Draht und Acryl auf, genau hinzuschauen („Schau genau“) und „Brücken (zu) bauen“ und Manfred Plonus zeigt mit „A, B und Cmorph“, die Veränderungen, die gerade passieren.

Doch die Farben leuchten weiterhin, wie bei Alexandra Fradl mit dem „Dialog mit der Farbe“ und den Bildern von Andreas Singer. Das Leben geht weiter in den Aktzeichnungen von Isabella Waldheim, auch der „Ampferfeuerfalter“ von Elisabeth Straße flattert weiterhin von Blume zu Blume und die Sonne scheint immer noch über „Portofino“ von Paul Jansco.

Zu sehen ist die Ausstellung noch heute, Samstag, von 14 bis 19 Uhr und morgen, Sonntag, von 11 bis 20 Uhr. Edith Riedl

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