Finnentrio mit melodiösem Rock

von Redaktion

Leningrad-Cowboys-Gitarrist Bed Granfelt zu Gast beim Blues-Club Chiemgau in Rimsting

Rimsting – Schon alleine die Ankündigung, dass Ben Granfelt kommt, Leadgitarrist der legendären Leningrad Cowboys, später bei Wishbone Ash und allererster Gast beim Start des Blues-Club Chiemgau 2013, ließ das Herz eines jeden Rockmusik- und Blues-Club-Chiemgau-Fans höher schlagen.

Endlich wieder Live-Musik auf der Bühne des Feuerwehrhauses in Rimsting. Ein Saal, klein genug, um der Band im wahrsten Sinne des Wortes auf die Finger sehen zu können, und dennoch ausreichend groß, um gute Stimmung zu erzeugen. Kein Wunder also, dass das Konzert so gut wie ausverkauft war. Sowohl mit Gesang, als auch mit reinen Instrumentals bewiesen die drei finnischen Musiker, dass Rock‘n’Roll gut für die Seele ist. So hatte es auch Ben Granfelt angekündigt.

Hatte Granfelt noch anfangs gescherzt, „wir üben noch“, die lange Corona-Pause habe sie einrosten lassen, so war das schlicht und einfach untertrieben, denn vom ersten Akkord an erklang melodiöser Rock vom Feinsten. Fetzig, balladig, rockig, jazzig, bluesig – das war großes Kino für Gitarre. Und dass Ben Granfelt die beherrscht, zeigten seine vielen Solo-Einlagen an seiner Fender-Stratocaster. Ihr heller, scharfer, durchsichtiger Klang, dazu noch das virtuose Saiten- und Akustikspiel, die Tremoli, die Vibrati, die Feedback-Effekte, die Vorschlagsnoten – das war durch und durch meisterlich.

Masa Maijanen an der Bassgitarre sorgte für das grandiose Fundament und Jari Salminen war vielschichtiger Rhythmusgeber am Schlagzeug. Softballadig das „My soul to you“, fulminant das „Falling Off A Drunken Horse“, Rock’n‘ Roll pur mit „Check up from the neck up“, melodiöse internationale Anleihen bei „Oriental Express“ und wild das „Breathe“ von Pink Floyd – jeder Song für sich ein Highlight, gekrönt von J.J. Cales „Cocaine“ als rasante Speed-Version mit kurzem „Slow down“ im Jamaica-Reggae-Rhythmus. Die Zugabe „Going home“ mit extra Gitarren-Solo war der perfekte Rausschmeißer. Schade, man hätte noch gerne länger den drei Finnen und Ben Granfelts charmant-amüsanten Anmoderationen in deutsch-englisch-finnischem Gemisch zugehört.

Elisabeth Kirchner

Das Programm

Am Samstag, 23. April, gastiert Gitarrist Ulrich Ellison aus Österreich in Rimsting, zwei Tage später die vierköpfige Rockband „The Damn Truth“ aus Montreal in Kanada. Am Donnerstag, 5. Mai, kommt Jimi Barbiani aus Italien, ein waschechter Bluesrocker, am Dienstag, 10. Mai, Bacall Water, eine siebenköpfige Band mit Bläsern und Sängerin Meghan Parnell aus Toronto, und am Montag, 30. Mai, beschließen Catfish & the Bottlemen aus England mit klassischem britischen Blues- und Bluesrock das Frühlingsprogramm. Reservierungen unter hs@quodlibet-events.de; Infos unter www.BluesClubChiemgau.de.

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