„Ich habe immer wieder Lampenfieber“

von Redaktion

Wolfgang Krebs begeistert mit „Vergelt´s Gott“ in der voll besetzten Klosterkirche

Traunstein – Kein Auge blieb trocken, aber nicht vom Weinen, sondern vom Lachen: Mit seinem neuen Programm „Vergelt´s Gott“ kam der weithin bekannte bayerische Kabarettist und Schriftsteller Wolfgang Krebs ins Kulturforum Klosterkirche Traunstein. Gut 200 Besucher erlebten zweieinhalb Stunden bestes Kabarett auf der Bühne, wobei es keine Sekunde langweilig wurde. Krebs schlüpfte unglaublich schnell in die verschiedensten Rollen, angefangen von König Ludwig II. über Edmund Stoiber bis zu Hubert Aiwanger oder Horst Seehofer. Aber auch Franz-Josef Strauss und Petrus höchst persönlich zerbrachen sich den Kopf darüber, warum in letzter Zeit nur noch so wenig CSUler in den Himmel kommen… Nach Jahrzehnten der Stille stellte Krebs so den direkten Draht der bayerischen Staatsregierung vom Himmel ins Hofbräuhaus wieder her, denn König Ludwig II. ist seit 2007 Geheimer Rat von Petrus – sein direkter irdischer Ansprechpartner Edmund Stoiber.

Das Publikum erlebte hautnah, wie Wolfgang Krebs in Blitzgeschwindigkeit nicht nur seine Stimme unglaublich variieren kann, sondern auch sein Aussehen und bis in die kleinste Bewegung hinein in eine Rolle schlüpft. Manchmal telefonierte er auch nur im Bühnenhintergrund, zum Beispiel als Kini mit Inge Meysel, Hans-Dietrich Genscher und vielen anderen, die die Besucher wegen der unverkennbaren Stimmen sofort erkannten.

Quer durch alle Parteien bekamen die Politiker ihr Fett weg: „Armin Laschet hat vier Silben, davon zwei arm und lasch“. Söder: Edmund, sag mir, was du von mir denkst, ich sag dir, was du mich kannst.“ Oder „Jede Parkuhr hat mehr Charisma als Olaf Scholz, sein jüngster Bruder ist Anästhesist…“ Söder; „Ich bin´s, der Allerbeste. Ich bin immer das Gesetz, Law = Söder.“ Seehofer: „Es gibt Kollegen, die man von der Steuer absetzen können müsste, als besomdere Belastung.“ Und Söder weiter: „Ich mach jetzt einen Wahlkampf nur für Frauen, weil die dann ihren Männern sagen, was sie wählen sollen.

Eine Abwechslung vom Politiker-Derblecken, war der wunderbare Auftritt von Mecki Montanara aus dem Allgäu – äußerlich fatal an Hansi Hinterseer erinnernd, inhaltlich natürlich genau das Gegenteil. Bei seinem Auftritt improvisierte der begnadete Alleinunterhalter immer wieder und bezog zum Beispiel sowohl das Publikum als auch die Klosterkirche oder das traditionsreiche Hutgeschäft gegenüber immer wieder in seinen Auftritt mit ein. Sehnsüchtige Worte entlockte ihm auch das Bierzelt in der Unterstadt, das er beim Herfahren entdeckt hatte…. Am Schluss versprach er: „Ich komm wieder“, was natürlich viele interessieren dürfte, die bei diesem ersten Abend von Wolfgang Krebs in Traunstein, noch nicht kommen konnten.

Christiane Giesen

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