Sei gepriesen, o Maria

von Redaktion

Volksmusikpflege Maiandacht mit geistlichen Volksliedern zum Mitsingen

Bruckmühl – Es war um 1980, da haben vor allem jüngere Christen und Volksmusikfreunde, unterstützt von älteren Seelsorgern, im Landkreis Rosenheim die Aktion „Das geistliche Volkslied das Jahr hindurch“ ins Leben gerufen.

Im Bildungswerk Rosenheim gab es jährlich mehrere Fortbildungstage mit Liedern zu verschiedenen Themen im Kirchenjahr, zu de-nen singfreudige Menschen aus ganz Oberbayern und darüber hinaus kamen. An den Samstagen ging es um überlieferte und neugestaltete Volkslieder zum Erntedank, zu Advent und Weihnachten, zu Fasten, Passion und Ostern, zu den Heiligen im Jahreskreis, zu Hochzeit, Taufe und Beerdigung, zu Kinder- und Familiengottesdiensten und Andachten und so weiter. Diese Samstage wurden immer von Pfarrer Durner, damals in Degerndorf ansässig, und Pfarrer Prof. Dr. Kraus vom Bildungswerk Rosenheim begleitet.

Ein besonderes Thema waren die Lieder, in denen die Mutter Jesu, die Gottesmutter Maria, thematisiert wird, gibt es doch neben den vielen Marienfesten im Jahreskreis auch eine große Zahl von Marienwallfahrtsorten in Oberbayern, auch im Rosenheimer Land und der engeren Umgebung.

So war es kein Wunder, dass der Pater Prior Othmar Reitz von Weihenlinden, Pfarrer Alois Namberger von Bruckmühl und der erst kürzlich verstorbene damalige Kaplan und Jungpriester Matthias Bartl auf uns zukamen, damit wir schon Anfang der 1980er-Jahre Andachten mit Marienliedern unter anderem im Advent, im Mai und im Oktober gestalteten. Immer ging es auch darum, dass die Besucher bei einigen Liedern mitsingen konnten. Dafür haben wir kleine Heftchen und Liederblätter gestaltet.

An Christi Himmelfahrt, Donnerstag, 26. Mai, um 19 Uhr, lädt der Pfarrverband Bruckmühl – wie vergangenes Corona-Jahr auch – zu einer volkstümlichen Marienandacht in die Pfarrkirche Herz Jesu ein. Eva Bruckner hat eine Reihe passender Gesänge aus der Reihe „Das geistliche Volkslied das Jahr hindurch“ ausgewählt, die zum Zuhören und auch zum Mitsingen einladen.

Die Themen der Lieder sind ganz zeitgemäß: die Aufnahme Jesu in den Himmel, der Platz von Maria im Glauben der Menschen und auf unserem Weg zu Gott, die Schöpfung Gottes und die Suche nach Frieden in der Welt. In einem Lied aus der Tradition der deutschsprachigen Flüchtlinge aus Osteuropa nach 1945 heißt es dazu: „Den Frieden, den die Welt nicht gibt, kann nur der Schöpfer geben.“ Die Freude über das Leben und das Wirken der Gottesmutter Maria ist in vielen überlieferten Marienliedern spürbar. Auch Maria als Schutzfrau Bayerns kommt in den Liedtexten vor, zum Beispiel, wenn es auf die bekannte Melodie von „Großer Gott, wir loben dich“ heißt:

„Mutter Gottes, sei gegrüßt, o Maria von uns heute, du die Schutzfrau Bayerns bist, dir lobsingen wir mit Freude. Mutter von Herrn Jesu Christ, der uns allen Heiland ist.“

Auch im ökumenischen Sinn weisen die Lieder immer wieder auf das „Ja“ von Maria zu Gott hin, ihre Demut vor dem Willen Gottes. Im Lied „Sei gepriesen, o Maria“, das auf die Sammlung von August Hartmann in München um 1870 zurückgeht, wird dies besonders deutlich.

Die Kreisvolksmusikpflege Rosenheim und die Pfarrei Bruckmühl freuen sich, wenn viele Menschen den Weg in die Bruckmühler Pfarrkirche finden. Bei schönem Wetter findet die Andacht im Freien statt. Die Besucher können das Liederblatt mit den fünf „Mitsingliedern“ gern auch mitnehmen und in ihrer eigenen Pfarrei singen.

Gern versenden wir die Lieder auch. Schreiben Sie an Ernst Schusser, Friedrich-Jahn-Straße 3, 83052 Bruckmühl.

Artikel 9 von 9