Tanz im Treibhaus

von Redaktion

Pam Pam Ida machten den Auftakt bei der Konzert-Trilogie von „Crossgammy“

Rosenheim – „Pam Pam Ida“ – seltsamer Name. Vielleicht, weil die Band aus der Pampa kommt, irgendwo Richtung Altmühltal? Dann müssten sie aber „Pampa-Mida“ heißen. Egal – sie sollen gut sein, tolle Liveband, also nichts wie hin. Und wie sie eine tolle Liveband sind! Auf der Bühne geht es richtig rund, da erzeugen Jungs voller Spielfreude einen richtig guten Sound. Gitarrenrock, dazu kernige Drums und spielerische Elemente, darauf der charismatische Gesang von Andreas Eckert. Schweiß fließt, und aus dem Ballhaus wird ein Treibhaus, alle tanzen. Die Band ist viel zu warm angezogen, im Stil früherer Brit-Popper tragen einige Musiker bei den hohen Temperaturen gar Weste, Hemd und Krawatte. Mit mitreißender Bühnenshow und flexiblem Wechsel der Instrumente haben Pam Pam Ida ihr Publikum im Griff. In ruhigeren Momenten und Gebläse von der Tuba klingen sie ein wenig wie „Kofelgschroa“, dann wieder geht die Party ab ähnlich wie bei „Jamaram“, aber ohne Reggae. Manche Gitarrenriffs klingen wie aus der frühen Beatles-Ära oder von den Troggs, die Kompositionen sind komplex, rhythmisch und fahren in die Beine. „Es war uns ein Anliegen, Kultur auch in die entlegenen Ecken Bayerns zu bringen“, ruft Sänger Andy Eckert in die Tanzmeute, worauf die Band mit gleich vier Gitarren loslegt, voller Druck. Von Pam Pam Ida stammen wunderbare, poetische Songs wie „Eigentlich“, mit Textzeilen wie „kuck in die Wolken, steh auf dem Schlauch“, was sich reimt auf „wiar I di brauch“ – ein Lied zum Immer-wieder-Hören, mit Ohrwurmcharakter. Oder der „Schultertanz“, mit wehmütiger Melodie, und mit unwiderstehlichem Rhythmus und Refrain, voller innerer Power und Poesie. Laut einem Interview mit Andy Eckert steckt viel Paul Simon in ihrer Musik, Afrobeats, aber auch andere Einflüsse – sie bedienen sich aus Musiktraditionen der ganzen Welt, also „Weltmusik“. Ein Stück klingt wie irische Kneipenmusik, die Flöte erklingt zum Akkordeon, bei anderer Gelegenheit kredenzt die Band Funkrhythmen, dazu gibt es eine Hip-Hop-Einlage – frenetischer Jubel des ausgelassenen Publikums. Das Ballhaus wurde an dem Abend zum Treibhaus – Pam Pam Ida kommen als Nächstes in die Region zum Luegstoa-Festival nach Oberaudorf.

Andreas Friedrich

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