Neubeuern – Der Name der Ausstellung „Reflex“ ist ein Begriff mit mehreren Deutungsebenen. Ein Reflex ist zum einen eine unmittelbare Reaktion auf einen Reiz, zum anderen beschreibt er eine Spiegelung von Licht oder das Schimmern von Farben.
Der Grafikdesigner Manfred Plonus, Mitglied des Künstlerkreises Neubeuern, hat zu dieser Ausstellung die junge Künstlerin Sophie Gall eingeladen, die er bereits aus frühen Kindertagen kennt.
Über den Druck
zur Rauminstallation
Die Kunstpädagogin Sophie Gall ist in Neubeuern aufgewachsen und hat an der Akademie der Bildenden Künste in München studiert. Nach dem Staatsexamen im Jahr 2020, für das sie mit dem Examenspreis Kunstpädagogik (für herausragende künstlerische Leistungen) ausgezeichnet wurde, hat sie an der Ausstellung „KATA KOMB“ im Münchner Haus der Kunst teilgenommen, in der die Preisträger der letzten drei Jahre ihre Arbeiten ausstellten, die sie aufgrund der Pandemie nicht öffentlich zeigen konnten. Begonnen hat sie mit Drucken und Radierungen, kam dann über die Keramik zu Rauminstallationen.
„Ich beginne meine Arbeiten immer mit Zeichnungen und komme dann zum Bildhauerischen“, beschreibt die Künstlerin ihre Arbeitsweise. Gemeinsam haben ihre Motive ein Gefühl des Gewesenen und Abwesenden. In den ausgestellten Radierungen sind alte Häuser zu sehen, die nach Schwarz-Weiß-Fotografien von Häusern aus der Region entstanden sind. Viele dieser Häuser gibt es nicht mehr, sie wirken wie in Auflösung begriffen. In ihrer Installation „Spielplatz“ befinden sich Bögen aus Keramik, textiles Gewebe am Boden, Kletternetze aus Papier und Stangen mit Wimpeln, die einen verlassenen Spielplatz mit Spielgeräten darstellen. Aber vor dem inneren Auge entsteht das Bild eines belebten Platzes, in dem sich vor Kurzem noch Kinder vergnügt haben.
So wirkt diese Installation entfremdet und trotzdem vertraut. Während die Werke von Sophie Gall das Thema der Ausstellung „Reflex“ als Reaktion auf einen Reiz darstellen, beschreiben die Arbeiten von Manfred Plonus den Reflex als Spiegelung von Licht und Schimmern von Farben.
Digitale
Werkzeuge
Der Grafikdesigner arbeitet ausschließlich mit den digitalen Werkzeugen wie Fotografie, Photoshop und Illustrator. Sein Rohstoff ist ein riesiges Reservoir an Bildern, die er über Jahre hinweg fotografiert und aus privaten und kommerziellen Bildarchiven erstellt hat.
Er stellt Bildausschnitte frei, kopiert auf andere Hintergründe und überlagert sie mit mehreren Bildebenen. Auf diese Weise komponiert er Kollagen aus teils plastischen und teils schemenhaften oder surrealen Figuren und Strukturen. So entstehen aus alten Meistern und gegenständlichen Fotos ganz eigenständige Kunstwerke.
Die Ausstellung ist bis zum 29. Mai freitags von 18 bis 20 Uhr, samstags von 14 bis 19 Uhr und sonntags von 11 bis 19 Uhr geöffnet.